Sonntag, 5. Oktober 2014

Zahnarzt - Dr. Hardcore-Narkose die 1.: "Sie sind doch gesund!"

Seit der OP vertrage ich keine Narkotika mehr. Oder ich sage mal so: die Narkose selber macht mir ganz schön zu schaffen. Als ich bei meinem "Hauszahnarzt" war, morgens gegen 11 Uhr, verpaßte er mir eine Spritze, um aus einem Zahn die Karies zu holen. Ich hatte fast eine Woche später noch Kreislaufprobleme, nur aufgrund der "kleinen Spritze". Woher das kommen kann? Ganz einfach: ich befand mich zu dieser Zeit in einer leichten Überfunktion. In den Narkose-Spritzen ist Adrenalin. Bewegt sich der Körper in einer Überfunktion, in der der Stoffwechsel folglich sowieso erhöht ist (Begleiterscheinungen sind Herzrasen und erhöhter Ruhepuls), wirkt das Adrenalin der Narkose noch zusätzlich "pushend". Somit ist es also durchaus möglich, das man in der ÜF keine Narkotika verträgt. Ein guter Arzt weiß das - wie zum Beispiel der Oralchirurg, der mir eine Woche vor dem Besuch beim "Hauszahnarzt" bereits bei einer Behandlung die Frage stellte:

"Ist mit Ihrem Kreislauf alles in Ordnung? Befinden Sie sich in einer Schilddrüsen-Überfunktion?" ehe er mir eine Spritze gab. Es war allerdings nachmittags an diesem Tag, und ich sagte ihm, das ich mich tatsächlich in einer leichten ÜF befände. Daraufhin gab er mir zwar die Spritze, aber hielt die Narkose gering. (Zu diesem Arzt, den ich bereits kannte, da er mir schon mehrere Zähne gezogen und er dort immer sehr gute Arbeit getan hatte, ging ich nur als Ausweichmöglichkeit, da mir ein Zahn akut weh tat und mein "Hauszahnarzt" an diesem Tag natürlich zu hatte.)

So viel dazu. Ich mußte also den Zahnarzt wechseln, weil mein "Hauszahnarzt" nicht gerne zu bohren scheint bzw. sowieso irgendwie nicht gerne "unangenehme" Zahnarbeiten vornehmen möchte. Der neue Arzt, bei dem ich nun bin, ist ungefähr mein Alter, also ein "junger Arzt". Steh' ich ja drauf... grummel. Naja, ich wollte das eben jetzt bei dem durchziehen. Bin es leid, von Arzt zu Arzt zu rennen - und ebenso ständig die Zahnärzte zu wechseln, weil einige einfach zu doof sind, die Röntgenbilder richtig zu deuten bzw. einen lieber 3 Stunden warten lassen, nur um einen dann vor dem Wochenende mit schmerzendem Zahn doch wieder nach Hause zu schicken. Seufz.
Der neue Zahnarzt also besah sich das Röntgenbild gründlich, beschaute meinen Mund, wirkte sehr konzentriert und ganz so, als verstehe er tatsächlich etwas von seinem Fach. Das ist ja schon mal gut zu wissen, dachte ich. Nachdem er dann meinte, wir sollten das weitere Vorgehen besprechen und noch zusammen einige Fragen durchgehen, die meine Kranken-Vorgeschichte betreffen, besah er sich also den Fragebogen. Dann kam er zu der Frage der chronischen Erkrankungen. Ich sagte also:
"Ich habe es mit der Schilddrüse."
Er sah mich an, mit - tja, so kam es mir vor - Spott in den Augen, und meinte:
"Ja, aber die ist ja jetzt draußen." Allein woher er das wissen wollte? Immerhin bestünde ja die Möglichkeit, das es nur eine Teil-OP war! Also hellseherische Fähigkeiten besaß er auch. Respekt!
"Trotzdem befinde ich mich aufgrund dessen aber in der Unterfunktion."
"Aber Sie sind jetzt gesund."
"Nein. Die SD ist ja draußen, deshalb bin ich in der Unterfunktion."
Und während ich beharrlich auf den Fragebogen blickte - der übrigens nur auf dem PC angezeigt wurde, Papierkram scheint es hier kaum zu geben - machte er dann auch endlich (nach einigen Minuten, und das will bei dem Arzt was heißen, der hat nämlich keinen Funken Geduld) ein Kreuz bei den Erkrankungen und gab an, das ein Schilddrüsen-Problem vorliegt.
Und das war dann der Punkt, an dem ich am liebsten schreiend aus der Praxis gerannt wäre. Ein Arzt, der behauptet, man wäre gesund, weil einem ein Organ entnommen worden ist... ! Hätte es sich um den Blinddarm gehandelt - ja, dann hätte ich zugestimmt, das ich wieder kerngesund bin. Aber doch nicht bei einem Organ, das den kompletten Stoffwechsel-Haushalt regulieren muß! Also ehrlich jetzt! Was das denn für ein Arzt? Was hat der denn studiert, das der nicht weiß, das man ohne SD dennoch krank ist? Und zwar chronisch, für immer, auf ewig?! Boah, böse Unwissenheit.

Nun ja, trotz dieses dummen Kommentars, dieses wirklich fiesen Patzers seinerseits, habe ich mich dennoch entschlossen, die Behandlung der Parodontose komplett bei diesem Knilch durchzuziehen. Wie erwähnt: ich bin's leid, von (Zahn-)Arzt zu (Zahn-)Arzt zu tingeln, als wäre ich ein Zirkusartist auf der Reise durch die Welt.

Weitere Abenteuer bei Dr. Hardcore-Narkose (und wieso ich den so genannt habe) folgen! Ihr dürft also gespannt sein.

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