Welche Werte sollten unbedingt - regelmäßig - kontrolliert werden?
1. Hierbei sollte vor allem auf folgende Werte ein Augenmerk gelegt werden:
fT3
fT4
TSH
Calcium
Kalium (leider noch immer weit unterschätzt und von vielen Ärzten ignoriert)
Vitamin D 25-OH (unbedingt notwendig, die meisten SD-Kranke - vor allem Frauen - leiden unter starkem Vitamin-D-Mangel)
Ferritin (Speichereisen)
Vitamin B12
2. Ebenfalls wichtig sind folgende Werte, die immer wieder genommen werden sollten:
CRP = c-reaktives Protein -> zählt zu den Akute-Phase-Proteinen; im Rahmen entzündlicher Erkrankungen steigt die Blutkonzentrationen dieses Eiweißes
Cholesterin
LDL-Cholesterin
Triglyceride
Leberwerte
weiße Blutkörperchen
3. Um einen Eisenmangel wirklich ausschließen zu können, sind mehrere Werte relevant:
MCH (mittleres Korpuskuläres Hämoglobin), MCV (mittleres Erythrozyteneinzelvolumen) & MCHC (mittlere Korpuskuläre Hämoglobinkonzentration) -> diese drei Werte sind wichtig zur Bestimmung der Eisenverwertung und um eine Anämie auszuschließen
HB = Hämoglobin -> eisenhaltiger Proteinkomplex, der Sauerstoff in den roten Blutkörperchen bindet
ERY = Erythrozyten -> rote Blutkörperchen
Transferrinsättigung -> Transferrin ist ein Eisen-Transportprotein; anhand der Sättigung kann man den Eisenstoffwechsel beurteilen
Homocystein = natürlich vorkommende Aminosäure; im Stoffwechsel ein Zwischenprodukt von L-Methionin
Folsäure = Vitamin aus dem B-Komplex; sehr licht- und hitzeanfällig
Alle diese Werte (1-3) können vom Hausarzt/Internisten vorgenommen werden! Leider ist es weit verbreitet, das eben diese Ärzte den Patienten oft erzählen, das sie a) eine Begründung bräuchten, die Werte nehmen zu können und dies somit verweigern, oder b) dies einfach nicht für nötig erachten. In beiden Fällen ist ein sofortiger Arztwechsel anzuraten! Solche Aussagen zeugen von Inkompetenz und Unprofessionalität, und sagen viel über den jeweiligen Arzt aus (nämlich das er weder engagiert ist, noch Interesse besitzt dem Patienten zu helfen, geschweige denn das er dessen Sorge ernst nimmt). Mit einem guten Arzt muß man nicht endlos debattieren, wenn es um die Gesundheit geht, er wird sich professionell verhalten und von sich aus eine Blutuntersuchung einleiten.
!WICHTIG! -> vor der Blutabnahme keine SD-Hormone nehmen!
Denn: Nach der Einnahme von LT* (bzw. gänzlich jedem Schilddrüsen-Medikament) steigt der T4-Wert auf seinen Höhepunkt (den sogenannten 'Peak'). Erst ca. 4 Stunden nach Einnahme der Hormone senkt der T4-Wert sich wieder, und im Laufe des Tages fällt der Wert stetig. Wird die Blutabnahme nach Einnahme der Tabletten durchgeführt, sind die freien Werte (fT3 & fT4) verfälscht und machen somit eine genaue Analyse des SD-Status unmöglich. Es gibt keine Möglichkeit, die Dosis der LT aus diesen Werten herauszurechnen, auch wenn das von unseriösen Quellen behauptet wird. Leider werden Patienten dahingehend oft nicht vom Arzt beraten - oder noch schlimmer: einige Ärzte meinen sogar, es wäre gleichgültig, ob man die Hormone vor der BA nimmt oder nicht.
Somit also immer ohne SD-Tabletten & nüchtern zur Blutabnahme, um aussagekräftige Werte zu erhalten!
*bei L-Thyroxin handelt es sich um ein T4-Präparat. Deshalb steigt hier zuerst der T4-Wert an. Bei anderen Medikamenten, z. B. Novothyral, welches eine Kombination aus T4 & T3 enthält, verhält es sich ähnlich wie bei LT: die freien Werte werden nach der Einnahme verfälscht. Deshalb gilt pauschal bei allen SD-Medikamenten diese nicht vor der BA einzunehmen.
Um eine Autoimmunerkrankung auszuschließen, sollten unbedingt auch die Antikörper genommen werden:
TPO-AK, Anti-TPO ->Antikörper gegen Thyreoperoxidase
TAK, Anti-TG -> Antikörper gegen Thyreoglobulin
TRAK, Anti-TSH-R -> Antikörper gegen TSH-Rezeptor
Unbedingt sollten auch folgende Untersuchungen anberaumt werden, um sich ein genaueres Bild einer möglichen Erkrankung machen zu können:
~ Ultraschall (Sonographie)
~ Szintigraphie (unter vorheriger Gabe von Radiopharmaka)
Diese Untersuchungen werden vom Radiologen/Nuklearmediziner vorgenommen.
Zur fachspezifischen Kontrolle sollte ein Termin bei einem Endokrinologen (Hormonfacharzt) vereinbart werden. Da es in Deutschland wenig niedergelassene kassenärztliche Endokrinologen gibt, ist hier mit sehr langen Wartezeiten (bis zu einem Jahr) zu rechnen. Endokrinologen sind nicht automatisch immer SD-Spezialisten! Viele Endokrinologen haben sich auf Diabetes spezialisiert, und einen SD-Facharzt ausfindig zu machen gestaltet sich mitunter schwer. Allerdings ist dies auch lohnenswert, denn der Endokrinologe nimmt noch weitaus mehr Werte ab als jeder andere Arzt, um den genauen hormonellen Stand zu ermitteln.
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