Mittwoch, 15. Oktober 2014

Psychotherapeutin I - Psychosomatik oder jetzt doch nicht?

Vor einigen Wochen hatte ich mir einen Termin in einer psychosomatischen Klinik ausgemacht. Ich will abklären, ob nicht doch die Angst oft Schuld daran hat, das ich ein so seltsames Essverhalten entwickelt habe. AUCH Schuld daran hat, versteht sich. Wie bereits erklärt bin ich der Meinung, das die meisten Symptome allein hormonell bedingt sind/waren. Jedenfalls bat ich meine PT (= Psychotherapeutin) per e-Mail, mir einen Attest oder ähnliches auszustellen, damit ich es in meinen Unterlagen abheften und in der Klinik vorlegen könne.
Vergangene Woche also hatte ich wieder einen Termin. Zur Zeit machen wir weniger Termine, da eine wöchentliche Sitzung nicht mehr notwendig ist. Die PT sah mich erstaunt an, als sie mich auf meine Bitte hin ansprach.
"Warum denn eine psychosomatische Klinik?"
Sie sehe keinen Anlass, das ich dort vorstellig würde. Waaaas? Jetzt ehrlich? Ich meine, ich höre mir seit Monaten, ach, was sage ich, seit einem Dreivierteljahr
ständig an, das meine Symptome psychosomatischer Natur sind! Und die dusselige Internistin (Dr. Unfähig) gab mir ja auch noch die Telefonnummer eben dieser Klinik. Und mein ehemaliger Hausarzt (Nr. II) quatschte ja auch ständig so einen Stuss... und überhaupt die Ärzte, die wollten mich doch in eben genau diese Schublade stecken! Dementsprechend irritiert sah ich die PT wohl an. Ich erklärte ihr kurz, was ich mit unter einem Attest (oder sowas eben) vorstelle, und sagte ihr auch, das sie da keinen Roman schreibe müsse. Nur eben, warum ich die Behandlung bei ihr begonnen hätte und was ich jetzt erreicht hätte.
 Okay, so viel dazu. Dann ging es ins Gespräch. Und das empfand ich als äußerst - wie drücke ich es am besten aus? - beknackt, ich habe irgendwie nicht mehr so recht gewußt, was die Dame von mir wollte!

Ich berichtete ihr, was Hausarzt Nr. 5 herausgefunden hatte bezüglich Vitaminmangel, das ich zu viel Eisen im Körper habe, und das auch PNP bei mir diagnostiziert worden war. Ich erzählte ihr von dem Gleichgewichtstest bei der HNO-Ärztin, und das meine linke Seite nicht so wolle, wie sie solle.
"Wissen Sie, Frau (hier Nachname einfügen :D), Sie beschäftigen sich viel zu sehr damit (mit der Erkrankung). Sie gehen immer noch zu vielen Ärzten und beschäftigen sich nicht mit etwas anderem. Sie müssen einfach akzeptieren, das es so ist, Sie sind gesund. Da ist nichts. - Sie waren auch beim Neurologen, und der hat nichts festgestellt. Wenn der etwas festgestellt hätte, also die PNP, dann hätte er Ihnen ein Medikament gegeben. Der Arzt, der sagt, Sie hätten das, der ist was?"
"Internist."
"Internisten kennen sich damit aber nicht aus, Frau X. Und der Neurologe hat Ihnen nichts gesagt, oder? Sehen Sie! Sie beschäftigen sich zu sehr damit. Hören Sie auf damit und akzeptieren Sie, das da nichts ist."
Ehrlich! Sie redet so. Abgesehen von einen winzigen, kaum hörbaren, spanischen Dialekt. Eine nervige Art. Sie spricht meinen Nachnamen nicht richtig aus, sie nuschelt ihn so vor sich hin, als habe sie Angst, meinen Namen auszusprechen. Heeee, nee, ich bin nicht dieser Typ von Harry Potter! Man kann meinen Nachnamen gefahrlos ausprechen... seufz. Das geht ja schon von Beginn an so, ich habe mich daran aber trotzdem nicht gewöhnen können.
"Frau X, Sie sind gesund! Warum meinen Sie, das Sie nicht gesund sein dürfen?"
Interessante Frage, aber das glaube ich nicht. Ich glaube nämlich auch nicht, das ich gesund bin, denn das bin ich ja offensichtlich nicht, sonst wären ja diese Krankheiten/Begleiterscheinungen nicht festgestellt worden.
"Und die HNO-Ärztin... wenn das was wäre, Frau X, dann hätte die Ihnen etwas gegeben oder würde etwas machen, Frau X. Aber da ist nichts."
Ich sah sie nur an. Ich konnte nicht sprechen, die Wut wollte in mir aufsteigen. Wie konnte man nur so ignorant sein?
"Sie müssen akzeptieren, das da nichts ist, Frau X. Bei Ihnen wird das schon somatisch."
Aha! Somatisch! Somatisch bedeutet ja nichts anderes, als "auf den Körper bezogen, körperlich". Also doch. Ob sie das wirklich so meinte oder es sich um ein verunglücktes "psychosomatisch" handelte, weiß ich nicht, doch es klang beabsichtigt.

Ich hatte völlig vergessen - und mein Mann sagte es mir hinterher - das der Neurologe eben doch etwas gefunden hatte! Er hatte einen Nervenleittest an den Füßen/Schienbeinen durchgeführt und dabei festgestellt, das die rechte Seite normal reagiert, die linke aber zeitverzögert. Daraufhin hatte er ein MRT anberaumt... das ich aber erstmal nicht habe machen lassen.

Wie dem auch sei, es verwundert mich doch sehr, das, solange ich sagte, das ich denke, das ich körperlich krank bin, alle Ärzte was von der Psychosomatik blubberten, und nun, da ich das angehen möchte, sind sie der Reihe nach überrascht und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Hä? Wie jetzt? Gut also, das ich es so mache, wie ich es für richtig halte. Immerhin bin ich bei klaren Verstandes und erwachsen, ich kann also sehr wohl selber entscheiden, was ich wann wie wo angehen möchte, um mich gesund zu machen! Jawoll!

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