Sonntag, 19. Oktober 2014

Psychosomatische Klinik - Vorwort & Fragebogen

- Teil 1 - 

Das ist eine freiwillige Angelegenheit, eine "Vorstellung" in einer psychosomatischen Klinik bzw. in einer so bezeichneten Abteilung einer Uniklinik. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt haben mich die Ärzte zu Beginn meiner Erkrankung/en (kurz nach der OP) total kirre gemacht mit ihren Äußerungen über meine Symptome - nämlich das das alles mehr oder minder reinweg psychosomatisch wäre. Das dem nicht so ist, hat sich ja mittlerweile gezeigt, und doch erwäge ich, eine solche Klinik aufzusuchen. "Warum das?" wird geneigte/r LeserIn fragen. Ich hole ein wenig aus, um dies zu erklären:

 Kurz nach der OP, nach der ich ja keinerlei SD-Hormone und lediglich eine halbgare Empfehlung des Operateurs bekam, nach 3-4 Wochen erst beim Hausarzt vorstellig zu werden, erlitt ich nach 1,5 Wochen einen Kreislaufzusammenbruch. Seitdem bin ich durch die Hölle gegangen, um es gelinde zu formulieren, und ein Ende ist noch nicht in Sicht - allerdings haben sich viele Symptome wesentlich gebessert, andere sind (fast) ganz verschwunden. Dafür haben sich diverse Folgeerkrankungen (wie etwa Mangelerscheinungen aufgrund starken Vitamin D-Mangels) manifestiert. Zudem habe ich seit der Zeit nach der OP, als ich 10 Wochen nicht fähig war, Nahrung zu mir zu nehmen, ein zwiespältiges Verhältnis zur Nahrung. Ich esse regelmäßig, ja, fast pünktlich mittlerweile, ich esse viel mehr als früher, aber ich
nehme nicht zu, sondern ab. Das beunruhigt mich. Mir wird beim Essen manchmal schwindelig (bei weitem ist es nicht mehr so extrem wie noch vor einem halben Jahr oder gar drei Monaten), ich fühle mich unwohl, bin schnell satt (und bekomme dennoch kurz danach wieder Hunger), und leide unter andauerndem Druck im Oberbauch (die Stelle vor der Bauchspeicheldrüse, gleich neben dem Eingang des Magenpförtners). Ich habe die Vermutung - nein, eher die Befürchtung - das ich unter gewissen Lebensmittelunverträglichkeiten leide, oder einfach ausgedrückt: ich kann gewisse Dinge nicht mehr essen, die ich vor der OP ohne Probleme zu mir habe nehmen können.
Allerdings kenne ich mich seit vielen Jahren gut mit der Angst aus. Nach der OP, während meine Hormone völlig verrückt spielten, litt ich unter starken Angst- und Panikattacken. Diese haben sich mittlerweile gelegt, treten so gut wie gar nicht mehr auf. Die letzte Panikattacke ist schon einige Monate her, und ich sehe da einen Zusammenhang zwischen Hormonen und Angstzuständen. Bei richtiger Einstellung, bei der sogenannten "Wohlfühldosis" nämlich, werden diese Angst- und Panikattacken rückläufig. Allerdings weiß ich, das Angst nicht einfach so verschwindet, sich in Luft auflöst. Es bleibt immer ein kleines Stück im Hinterstübchen, irgendwo ist dort ein "dunkler Fleck". Die Angst kann somit durch kleinste Auslöser wieder zutage treten, wenn man nicht versucht, sie dauerhaft loszuwerden. Und da kommt dann die psychosomatische Klinik zum Zuge: sie soll mir helfen, eben diese Nahrungs- und Ess-Angst endgültig abzulegen.

Die Fragebögen, die ich bekam (es waren derer zwei) waren recht umfangreich. Der erste Fragebogen beschäftigte sich mit den Symptomen, worunter man leidet, welche Krankheiten bereits diagnostiziert wurden, welche Medikamente man nimmt, bei wem wie oft und wie lange man in Behandlung ist/war, ob es Operationen gab, welche Vorerkrankungen bestehen und, und, und. Also Fragen die wichtig zur Beurteilung des Gesamtbildes sind.
Der zweite Fragebogen ging dann in die individuelle Tiefe, tastete sich nämlich an die Psyche heran: inwiefern und wie schlimm beeinträchtigt einen die gegebene Symptomatik? Wie stark beeinträchtigt einen das alles im alltäglichen Leben, im sozialen Umgang, bei seiner Arbeit, den Hobbys; wird es von der Familie akzeptiert; fühlt man sich komisch, wenn andere Menschen einen ansehen; esse man deutlich größere Portionen und müsse sich dann übergeben; wie äußert sich der Schwindel; wann, wo und wie oft tritt er auf...
Interessante Fragen, aber andererseits leicht zu durchschauen, auf was dort abgezielt wird. Nun, an sich ist das auch richtig so, will ich mal meinen, denn immerhin ist man dort (ich sagte es bereits) freiwillig! Beantwortet man die Fragen nicht sinn- und wahrheitsgemäß, dann interessiert das nicht wirklich jemanden, aber einem selber kann dann eben auch nicht geholfen werden - oder es wird einem auf falschem Wege geholfen, was kontraproduktiv wäre.

Bald geht's weiter mit Teil 2, dem Erstgespräch.

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