Mein neuer Hausarzt (= Internist V) riet mir, eine Osteodensitometrie (= Knochendichtemessung) vornehmen zu lassen, und zwar aufgrund meines viel zu niedrigen Vitamin D-Wertes. Ihr erinnert euch?: 12 ng/ml (Referenz: 30-100 ng/ml). Dies kann (muß aber nicht) ein Anzeichen für Osteoporose sein. Da meine Mutter unter dieser Krankheit leidet, ist es naheliegend, das ich ebenfalls damit zu tun haben könnte.
Gut, ich ließ mir also einen Termin geben bei dem Radiologen, den Internist Nr. 5 mir empfohlen hatte - nicht irgendein Radiologe wohlgemerkt, sondern ein Spezialist für Untersuchungen dieser Kategorie.
Natürlich war ich nervös, als ich dann diese Untersuchung googlete. Keine gute Idee, wie ich mittlerweile wissen müßte, denn oft macht man sich wegen ungelegter Eier verrückt. Als ich dann las, das man diese Untersuchung u. a. mit einem CT bestimmen kann... da war meine Laune schon im Keller, denn mein letztes CT hatte ich erst am 05.09.14 - und das war ja nicht mein einziges dieses Jahr, insgesamt war ich 3x im "Ring", und zu viel ist nun wirklich nicht gesund.
So, aufi ging es dann also, ab wieder zum Radiologen. Ich wartete kaum 10 Minuten, als ich auch schon ins Untersuchungszimmer gerufen wurde, von einer Dame, die lediglich die Untersuchung vornimmt, die also selber keine Ärztin ist. Und wozu auch? Ich kam dann unter eine Apparatur (einen sogenannten DXA-Messplatz), und muß sagen, das meine Laune sich augenblicklich hob. Nix mit extremer Bestrahlung, wenn man natürlich auch durchleuchtet wird. Dennoch - schon mal ein Pluspunkt für diesen Spezialisten.
Die Untersuchung selber war entspannt - oder sollte ich sagen: entspannend? Bestrahlt werden linke und rechte Hüfte, sowie die Lendenwirbelsäule. Man liegt
ganz entspannt auf dem Rücken, alles ist offen nach außen hin, lediglich dieser kleine Arm des Gerätes, der über dem Hüftbereich schwebt. Um die 5-6 Minuten dauert eine Einstellung, insgesamt also nach ca. 15 Minuten ist Schluss. Ich war so entspannt, das ich fast eingenickt wäre - die ganze Aufregung ist von mir gefallen, als ich diese Apparatur erblickt hatte.
Nach der Untersuchung ging es wieder zurück ins Wartezimmer. Keine 10 Minuten später wurde ich dann ins Sprechzimmer gerufen. Eine sehr junge Ärztin erwartete mich (innerlich entrang sich mir ein Stöhnen, aber ich gebe ja jedem eine Chance), reichte mir die Hand, deutete auf einen Stuhl an der Wand (das Sprechzimmer war klein wie eine Abstellkammer). Sie besah sich das Ergebnis der Untersuchung auf dem Bildschirm.
"Osteoporose ist bei Ihnen nicht vorhanden. Wie kam denn Ihr Arzt darauf, Sie dahingehend untersuchen zu lassen?"
"Wegen meines niedrigen Vitamin D-Spiegels und weil meine Mutter bereits lange unter Osteoporose leidet."
Sie nickte. Ich reichte ihr das Ergebnis der letzten BA, und sie war freudig überrascht, das ich Unterlagen dabei hatte. Sie studierte sorgfältig das Ergebnis (oder jedenfalls sah sie recht gründlich auf den Zettel ;)) und sagte:
"Nehmen Sie denn schon Medikamente wegen des Vitamin D's?"
Ich nickte:" Ich habe am Montag zum 1. Mal ein Dekristol 20.000 genommen."
"Okay, dann ist das schon mal ins Rollen gebracht, gut. - Also wie gesagt, Osteoporose haben Sie nicht, jedenfalls noch nicht. Aber auffällig bei Ihnen sind die doch sehr dünnen Knochen. Das müssen wir mal im Auge behalten. In zwei Jahren bitte wieder zur Untersuchung, damit wir das kontrollieren können, ja?"
Ich nickte.
"Und Sie haben auch sonst keine Beschwerden? Sie müßten viel Sport machen und sich um eine gute Versorgung mit Calcium kümmern."
"Ich hatte letztes Jahr eine SD-Komplett-OP," begann ich, "und seitdem geht alles drunter und drüber. Ich bin noch immer nicht richtig eingestellt, und manchmal ist es so schlimm, das ich nicht richtig laufen kann. Mein Arzt hat jetzt erst PNP (Polyneuropathie) festgestellt, und mir geht es oft so schlecht. Ich fühle mich müde und ausgelaugt, habe keine Kraft, oft Muskelschwäche... Ich laufe zwar zwei Mal täglich ungefähr eine Stunde, aber manchmal fällt mir das wirklich sehr schwer."
"Oh weh, ja, die Schilddrüse! So ein kleines Organ, das so viel beeinflußt im Körper. Und leider gibt es kaum Ärzte, die sich damit auskennen. Da ist man dann selber gefragt, sich zu informieren."
"Das mache ich," stimmte ich ihr zu und war begeistert, das sie dieser Tatsache gegenüber so aufgeschlossen war - und das als Ärztin! "Ich unterhalte mich viel mit Betroffenen und informiere mich über die Krankheit und alles, was damit zu tun hat. Aber man kommt kaum nach."
Sie nickte und lächelte.
"Geben Sie nicht auf, oft ist es besser sich auf sich selber zu verlassen als auf die Ärzte!"
Ich lächelte sie an, reichte ihr die Hand und verabschiedete mich.
Fazit: Ob die junge Dame nun hinsichtlich der Knochen eine kompetente Ärztin ist, das wage ich nicht zu beurteilen, denn damit kenne ich mich nicht aus. Gut aufgehoben habe ich mich bei ihr schon gefühlt, da sie - auch wenn die Unterredung kaum 10 Minuten dauerte - sich dennoch Zeit nahm, auch die Bilder zu erklären (viel gab es da nicht zu sehen, ganz ehrlich). Doch aufgrund ihrer Kommentare bzw. der kleinen Unterhaltung mit ihr bezüglich der Ärzteschaft geben mir Anlass, sie als eine gute Ärztin einzustufen. Gewagt? Ich denke nicht. Ärzte, die akzeptieren, das Ärzte die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen haben, sind mir sympathisch! :O) Und die Untersuchung selber lief routiniert und ruhig ab, es gab in dieser Praxis keine Hektik oder Unfreundlichkeit, das ganze Umfeld war angenehm und entspannend. Genug Gründe für mich, diese Praxis weiterzuempfehlen.
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