Sonntag, 16. November 2014

PS Klinik - die somatische Ärztin (5)

Kaum war ich bei der Praktikantin raus - wie erwähnt sind wir nicht fertig geworden und wollten dann am anderen Morgen (wenn möglich, weder sie noch ich wußten, ob ich schon für irgendwelche Termine eingetragen war) das Gespräch fortsetzen. Und so schlurfte ich hundemüde (aber auch aufgekratzt, immerhin war das alles so neu für mich) ins Büro der somatischen Ärztin. Auch diese sehr jung, wohl wesentlich jünger als ich noch. Seufz. Wir saßen uns an einem kleinen, runden Tisch gegenüber, sie hatte einen Block auf den Knien und fragte mich, was meine Symptomatik sei. Da ich diese schon einige Male am heutigen Tage wiedergegeben hatte, konnte ich die Symptome mehr oder minder runterrasseln.

Es vergingen ungefähr zwanzig Minuten (mir kamen sie wie eine Ewigkeit vor, so groggy war ich nun), da bemerkte ich die Unkonzentriertheit meines Gegenübers. Sie starrte auf meinen Hals, allerdings nicht so, als besehe sie sich meine OP-Narbe, sondern ihr Blick sah durch mich hindurch in weite Ferne. Nervig! Profi wie sie vorgab zu sein (ich sag ja, ich kann angesichts des Alters meistens nur noch lachen), hätte sie sich einfach zusammenreißen müssen. Immerhin war doch ich diejenige, der es körperlich besch*** ging, da erwartete ich von ihr schon eine fachmännisches Verhalten.
Ich quatschte weiter über meine Symptome und was ich dachte, woher sie kommen könnten, und sie starrte und starrte und starrte... und zwischendurch hörte ich sie mit geschlossenem Mund etwas sie "ja" sagen. Immer wieder, auch mitten im Satz "ja".
Erst als ich mit meiner Schilderung - die nun mal eben eine Weile dauert, ich meine, ich habe mir diesen Schlamassel ja nicht ausgesucht! - geendet hatte, wachte sie allmählich wieder aus ihrer Lethargie auf, ihr Blick fing sich in der Gegenwart und sie sah mich an. Im übrigen hatte sie sich in der ganzen Zeit nichts notiert, gelle. Ist nicht so, das sie mit offenen Augen pennen und gleichzeitig schreiben konnte. Boah, zum k.... !

Nach einer guten Dreiviertelstunde sagte sie schließlich, das sie mich noch gerne körperlich untersuchen würde. Ich nickte (innerlich schon wieder am Stöhnen, ich wollte nur noch aufs Bett!) und sagte, das ich zuvor allerdings mal das Klo aufsuchen müsse. Und etwas trinken, ich sei nahezu ausgetrocknet vom vielen Quatschen. Und so meinte sie, wir würden uns dann innerhalb der nächsten 10 Minuten in ihren Untersuchungsraum treffen, der neben dem Pflegestützpunkt zu finden wäre.
Na wunderbar. Darauf freute ich mich schon ungemein... gähn.

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