Mittwoch, 26. November 2014

PS Klinik - der Morgen/das Frühstück

Um 6 Uhr war ich endgültig wach. Nicht, das ich nachts nicht des öfteren wach gewesen wäre. Erstaunlicherweise hatte ich allerdings dennoch ungefähr 4,5 Stunden Schlaf finden können (nicht am Stück, das wäre ja ein Ding gewesen!). Ich wollte anfangs liegen bleiben, bis an die Tür geklopft werden würde, doch ich erinnerte mich daran, das es ja nur eine einzige Dusche gab. Wer weiß, wie groß der Andrang sein würde... Also schwang ich mich gegen 6:20 Uhr aus dem Bett, schnappte Handtuch und Duschzeugs, und tappte über den Gang in den Speisesaal, an den ein weiteres Badezimmer grenzte, in dem die Dusche auch funktionstüchtig war.
Nach dem Duschen auf dem Zimmer warf ich meine LT ein - gar nicht so meine Uhrzeit, an die ich mich hormonell so gewöhnt habe im vergangenen Jahr. Gar nicht gut fühlte ich mich auch in der ersten halben Stunde. Es war, als käme mein Körper durcheinander.

Gegen 7 Uhr dann ab in den Speisesaal zum Frühstück. Und was gab es? Was ganz gesundes: Brötchen, Butter, zwei halbierte, kleine Scheibchen Käse. Kein Brot. Kein Körnerbrot. Ich hatte Angst, das Brötchen zu essen. Meine letzte Begegnung mit einem Brötchen (das lag ich damals noch im Krankenhaus, bzw. schon wieder im Krankenhaus) war nicht so prickelnd verlaufen. Doch mir war klar, das ich lieber Blutdruckabfall und Magenkrämpfe haben würde, als den ganzen Morgen nichts essen zu können. Und so aß ich denn tatsächlich auch das ganze Bröthchen. Ich kann nicht sagen, das der Käse nicht gut gewesen wäre. Sehr wenig, sehr dünn die Scheibe, aber ganz lecker. Das Brötchen selber... naja, wie Brötchen halt schmecken, nach nix.
Dann verharrte ich die obgligatorischen 20 Minuten am Tisch. In dieser Zeit kam die Pflegerin und brachte mir die Pillenbox mit meinen LT. Klar, die wären dann für den nächsten Tag.
Als es gegen halb acht war stand ich auf und ging zurück zum Zimmer. Auf dem Flur traf ich die Pflegerin, die mich fragte, ob ich zur Blutabnahme gehen würde. Ich verneinte, da ich vorhabe, an diesem Tag das Haus wieder zu verlassen. Sie nickte und meinte, dann hätte ich mich wohl doch nicht umentschieden. Sie wolle versuchen, die Oberärztin zu erreichen, damit ich mit ihr sprechen und alles klarmachen könne. Von mir aus.
Ich traf die somatische Ärztin auf dem Gang. Sie sah mich überrascht an und fragte mich, warum ich nicht zur Blutabnahme gegangen sei.
"Ich will nach Hause," sagte ich knapp, "und zudem habe ich jetzt etwas gegessen."
"Ach so, ja dann brauchen Sie ja auch nicht mehr zur Blutabnahme. Schade. Ich komme gleich nochmal zu Ihnen rein, wenn ich darf."
Ich nickte: "Natürlich."

Ich stand vor der Tür und rauchte eine, als die junge Frau vom Vorabend kam und mich anwies, ihr ins Gruppengespräch zu folgen. Ich sagte, das ich nicht wisse, wie es jetzt weitergehen würde... sie drängte mich schon fast, und ich dachte mir: 'was soll's?' und folgte ihr. Und damit geht es dann weiter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Meinungen und Kritik sind gern gesehen. :O)
Gemeinheiten, Abfälligkeiten, alles Fiese oder Unsinnige sowie Werbung für andere Seiten -> behalt' es gleich für Dich! Ansonsten klopp' ich's in die Tonne.