Montag, 24. November 2014

PS Klinik - das Abendessen

Um 19 Uhr gab es dann endlich Abendessen. Doch als ich sah, was jeden Abend auf mich warten würde, verging mir jeglicher Appetit und der Hunger war wie weggeblasen:
zwei Scheiben leicht dunkles Weißbrot. Nein, nicht getoastet oder ähnliches, es war nur eben einfach kein ganz weißes Weißbrot. Die Konsistenz - labberig und so weich, als wäre es in Wasser eingeweicht gewesen - war aber ebenso pampig wie bei normalem Kastenbrot. Igitt. Keine Nährstoffe, kein Gehalt, nichts für die Verdauung - nur einfaches, labberiges Brot ohne jedweden ernährungstechnisch günstigen Hintergrund.
Dazu gab es - wie in Krankenhäusern so beliebt - gekühlte Butter aus deutschen Landen. Einige hatten Wurstaufschnitt, die anderen, die wohl keine Wurst hatten haben wollen (so wie ich, nur war mein Essen ja noch nicht offiziell mit einkalkuliert) bekamen Sahnekäse-Aufstrich. Ein klitzekleines Döschen. Bäh. Wirklich nur für mich, wenn das der letzte "Käse" der Welt wäre, und wirklich nur dann. Ebenso gehaltlos wie das Brot.
Tolles Abend"essen".
Ich quälte mir also eine Scheibe Brot mit Butter rein. Ich mußte einfach was essen, es ging nichts mehr bei mir. Mir war schwindelig, ich war so benommen, als hätte ich Psychopharmaka geschluckt (will sagen: ich fühlte mich wie im Rausch), mein Körper war schwach und entkräftet.
Nachdem die 20 Minuten "Respektzeit"* rum waren, lief ich rasch auf mein Zimmer, mampfte eine Scheibe Rosinenbrot (ohne alles, aber da war wenigstens ein bißchen Nährwert dabei) und wollte vor die Tür gehen, mal eine rauchen (paffen wohl eher).

*Respektzeit: mindestens 20 Minuten bei allen Mahlzeiten (!) müssen am Tisch verblieben werden, um der Gruppe den nötigen Respekt zu zollen. Hält man diese 20 Minuten nicht ein, wird man verwarnt. (Was auch immer das bedeuten soll, wie gesagt, mehr als hinauskomplementieren können sie einen nicht!)

Auf dem Weg nach draußen vor die Tür begegnete mir die somatische Ärztin, die mir mitteilte, das ich weiterhin (hä, wie jetzt weiterhin?) 10.000 i.E. Vitamin D täglich zu mir nehmen könne, wie ich es ihr gesagt hätte. Sie würde sich nach einem Ersatzpräparat umsehen, das nach Möglichkeit die gleichen Inhaltsstoffe wie das meinige enthält.
-> Anmerkung 1: Dekristol, das ich einnehme, ist das einzig hochdosierte Vitamin D-Präparat, das hier auf Rezept angeboten wird, es gibt kein anderes mit gleich hohen Einheiten;
-> Anmerkung 2: ich habe der Ärztin meine Auffüllung erklärt: das ich laut Empfehlung 14 Tage lang täglich 40.000 i.E. einnehmen müsse, zusätzlich dazu täglich 30 Tropfen Vitamin K2; die Äußerung der Ärztin "weiterhin 10.000" trifft also nicht im Enferntesten zu und zeigt mir nur, das die Dame nicht zugehört hatte!

Noch ehe mich dann die Hexe abfangen konnte, war ich endlich dem Haus entkommen und stand mit einigen anderen Mitbewohnern vor der Tür und rauchte endlich mal eine.
Doch der Abend war ja noch laaange nicht rum!

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