Donnerstag, 13. November 2014

PS Klinik - Die Ankunft (1)

Zwischen halb neun und neun Uhr morgens sollte ich da sein. Gegen 8:40 Uhr betraten wir zum ersten Mal das Gebäude, in dem ich mich die kommenden vier Wochen (oder so) aufhalten sollte. Am Empfang (eigentlich der Pflegestützpunkt, wie man es nennt) wurde uns ein Blatt aushändigt, mit dem wir in ein anderes Gebäude zur Anmeldung gehen sollten. Taten wir, auch wenn wir erstmal suchen mußten - das Uniklinik-Gelände ist nicht das übersichtlichste.
An der Anmeldung mußten wir ein Märkchen ziehen und warten, bis unsere Nummer aufleutete. Gut, wir kamen zu einem jungen Mann, der mir ein wenig unkonzentriert erschien. Er fragte dies und das, druckte schließlich einige Aufkleber aus, die er uns aushändigte, und meinte, ich sei nun aufgenommen und könnte zurück ins Gebäude.
Machten wir dann also. Dort angekommen teilte die Pflegerin uns mit, das ich für die Tagesklinik eingeteilt worden wäre. Da ich allerdings stationär aufgenommen werden sollte, müsse ich zurück zur Anmeldung und dies dort umändern lassen. Okay, also wieder zurück.
Diesmal kamen wir zu einer jungen Frau, die meinte, das es ungewöhnlich wäre, sich hier für die stationäre Klinik eintragen zu lassen (völliger Blödsinn, denn die meisten Leute sind stationär aufgenommen). Sie änderte das Formular, drückte mir erneut Etiketten in die Hand, und wir konnten wieder von Dannen ziehen.
Am Empfang sagte uns schließlich die Pflegerin, das es sich noch ein wenig hinziehen könne, bis ich in mein Zimmer könne, denn die Dame, die heute das Haus verlassen sollte, sei noch beim Zahnarzt, und so könnte es noch eine ganze Weile dauern. Zudem versuche sie die Psychotherapeutin zu erreichen, damit ich so schnell als möglich ein Aufnahmegespräch führen könne.

Und so ging es dann ans Warten. Zuerst saßen wir auf dem Gang, dann gingen mein Mann und ich in den "Speisessal": ein großer Raum mit zwei parallel zueinander stehenden, langen Tischen, um die rundherum Stühle standen. Ich denke, insgesamt waren es um die 14-16 Stühle, die um jeden Tisch gereiht waren. Also gingen eine Menge Leute hier rein.
Nach einer Weile kam die Pflegerin erneut auf mich zu und meinte, sie habe die Therapeutin noch nicht erreichen können, und "Sie müssen bitte auf dem Gang Platz nehmen, um hier den Datenschutz der Patienten zu wahren, für die dieser Raum bestimmt ist". Klaro, weil man da auch nicht einfach vom Gang aus in den Raum sehen kann, bzw. die Patienten nicht sowieso ständig an einem vorbeilaufen. Seufz. Wir taten also wie uns gehießen.

Schließlich ging es auf 11 Uhr zu, und eine junge Frau mit Brille und wallendem, braunem Haar kam auf mich zu und stellte sich als die Psychotherapeutin vor. Nun schlug mein Herz bis zum Hals, denn der Abschied von meinem Liebling stand bevor. Puh, aufeinmal ging es dann doch sehr schnell. Die Therapeutin sagte uns, in welchen Raum ich komme solle, mein Mann half mir noch, den Weg dorthin zu finden, und dann verabschiedeten wir uns kurz und - naja, schmerzvoll für mich, schmerzlos im allgemeinen Sinne.
Und aufi ging es dann in das erste Gespräch - und für mich somit auch in den Alltag eines Patienten in einer Psychosomatischen Klinik.

Nach dem Gespräch fand ich meine Klamotten (einen riesigen Koffer, 10 Wasserflaschen zu je 1,5 Liter, eine Tasche mit allerlei Krempel und eine Plastiktasche) nicht mehr am Pflegestützpunkt vor, sondern die Sachen waren bereits aufs Zimmer gebracht worden. Und dann ging es ans Auspacken und Einziehen, sozusagen.

Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei für mich, im Gegenteil. Lasst euch überraschen, was noch alles mit mir angestellt wurde. ;)

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