Samstag, 15. November 2014

PS Klinik - Das Mittagessen (3)

Einen Lebensmittelunverträglichkeitstest habe ich ja bisher noch nicht gemacht. Kein Arzt hatte dies für nötig befunden, trotz meiner Symptome. Lediglich meine HNO-Ärztin hatte angesprochen, dies mal anzuberaumen, wenn die Ergebnisse vom Endo & Nuk da sind. Jedenfalls gab ich an, das ich dies und das nicht essen könne - zum Beispiel Sesam, Tomaten (und auch keine Tomatensoße), keine stark eisenhaltige Speisen, keine frischen Eier, Blumenkohl und Brokkoli vertrage ich derzeit nicht, kein Obst (außer Bananen)... aufgeschrieben hat sich das keiner.
Nach dem Therapiegespräch, das auch noch eine Weile länger hatten dauern können, sollte ich zum Mittagessen ins Haus kommen. Es war derweilen 12:45 Uhr, und ich hatte einen Bärenhunger. Immerhin hatte ich sehr früh frühstücken müssen, früher als ich es gewohnt bin. Nun begleitete mich die Pflegerin mit in die Küche, und zeigte mir dies und das. Unter anderem erklärte sie mir, wo ich mein Essen vorfinden würde: nämlich auf einem Essenswagen. Auf jedem Tablett liegt ein Zettel mit dem Namen, für wen das Essen bestimmt ist. Für mich war natürlich nichts dabei, und so
sagte mir die Pflegerin, sie haben im Pflegebüro immer einige Mittagessen stehen, die für eben solche Fälle gedacht sind - vornehmlich für den Ankunftstag, da es meistens drunter und drüber gehen würde. Mach Dinger, ist mir ja noch gar nicht aufgefallen.
Ich ging also mit der Dame zurück zum Pflegestützpunkt, und sie zauberte aus einem Schrank einige Plastikschalen mit Essen hervor. Sie fragte mich bei jeder Packung, ob ich dies oder jenes essen würde, und ich mußte fast immer verneinen. Übrig blieb nur Polenta mit Tomatensoße und Zucchinistücken, und Bandnudeln in Tomatensoße. Na, das war ja eine super Auswahl! Was war das noch mit der Tomatensoße? Boah, stöhn. Naja, aber ehe ich gar nichts in den Magen bekommen würde (außer Rosinenbrot, das ich mir von Daheim mitgenommen hatte), fiel meine Wahl auf die Polenta... was auch immer das sein sollte.
Die Pflegerinverstaute die anderen Mahlzeiten wieder im Büro, während mein Essen in der Mikrowelle warm wurde. Mikrowelle... ! Und das in einem Haus, das angeblich auch Essstörungen behandelt werden und das ernährungsberaterisch tätig sein will... das ich nicht lache!

Ich setzte mich mit dem Essen, das die Pflegerin mir auf einen Teller machte, in den Speiseraum. Das Essen war nur leidlich war, und leider bekam mir die Tomatensoße gar nicht gut. Bereits nach dem ersten Bissen spürte ich den Blutdruckabfall und das refluxbedingte Brennen in der Speiseröhre. Und doch wollte ich das Zeugs essen, wenn die Zucchinistücke auch knallhart und kaum zu beißen waren. Die sogenannte "Polenta" war trocken wie Wüstensand und schmeckte mehr oder minder auch so. Ich mußte allerdings noch meine Vitamin D-Pastillen nehmen, und so blieb mir nichts übrig, als wenigstens die Hälfte dieses ungenießbaren Pampes zu verdrücken. Leider nicht genug Fett im Essen, somit hatte ich über den Tag - vor allem gegen Abend, da bekam ich das stark zu spüren - Probleme mit dem Vitamin D, das sich aufgrund der nicht vorhandenen Fettes nicht richtig auflösen wollte. Naja, man kann ja nicht alles haben: ein gutes Mahl UND auch noch Fett. :P

Nach dem Essen drehte ich mir ein paar Zigaretten, ging eine rauchen und legte mich einen Moment auf mein Bett, ehe keine fünfzehn Minuten später die Tür aufging und die Praktikantin zu unserem Gespräch lud. Stöhn - zu diesem Zeitpunkt konnte ich die Augen kaum noch aufhalten, und mein Kopf schmerzte so langsam vor Hunger.

Aber das war ja noch lange nicht alles! -.-

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