Dienstag, 30. September 2014

Internist V - aktuelles Blutbild

Vorweg kann ich nur sagen: es wundert mich sehr, das zwei Ärzte in einer Praxis ansässig sind, und der eine nur murkst, anstatt den anderen, der sich offensichtlich viel besser mit Stoffwechselerkrankungen auskennt, einfach mal um Rat zu bitten bzw. den Patienten mit seiner Psychosomatik zu nerven, statt ihn dann zum anderen Arzt zu schicken. Wäre alles so einfach gewesen, und ich hätte mich schon vor einem Jahr in bessere Hände begeben können. Aber nein, da will Internist II wohl selber als Held dastehen, erzählt einen davon, das das alles nichts mehr mit der SD zu tun haben kann und schiebt alles auf die Psychosomatik. Ich sag ja, der hat den Ball diesbezüglich ins Rollen gebracht, und ich kann dieses Wort mittlerweile schon nicht mehr hören. Seufz.

Jedenfalls war ich gestern erneut bei Internist V, und dieser sagte dann folgendes:
"Also normalerweise ist PNP anhand eines zu niedrigen Vitamin B 12-Wertes festzumachen, wenn alles neurologische ausgeschlossen wurde. Dahingehend haben Sie allerdings keinen Mangel. Sie haben allerdings einen großen Vitamin D-Mangel. Ihre anderen Werte sind zwar auch niedrig, aber ich denke, das sich das alles legen wird, sobald das Vitamin D wieder im Normalbereich ist. Ich fürchte, das daher Ihre PNP kommt, weil alles durcheinander ist. Nur Ihre SD-Werte sind sehr gut."
Ich habe ihm aufmerksam zugehört, denn das ist das erste Mal seit einem Jahr, das ein Arzt in normalem Tonfall mit mir spricht, ohne sich immerzu einen zu grinsen. Und in einem ernsten Tonfall noch dazu, so also, wie man mit einem Kranken sprechen sollte (ist jedenfalls meine Meinung).
"Hat denn jemand in Ihrer Familie -" er zögert einen kurzen Moment, als traue er sich kaum, es auszusprechen, "- Osteoporose?"
"Ja," sage ich, "meine Mutter."
"Wann hat sie die ungefähr bekommen? Oder: wann ist es bemerkt worden?"
"Ich glaube, da war sie Mitte/Ende Vierzig. Oder Anfang Fünfzig."
Der Arzt nickt, als rieche er den Braten bereits.
"Dann beraumen wir eine Untersuchung der Knochendichte an. Gehen sie zu Dr. F.... , der kennt sich sehr gut damit aus und macht den Test sehr gewissenhaft und gründlich. Und nehmen Sie Dekristol. Ein Mal wöchentlich, zum oder nach dem Frühstück, mit etwas Fettigem. Die Pillen brauchen Fett, um richtig aufgenommen werden zu können. Ab Januar dann nur noch alle zwei Wochen eine. Und Ende November/Anfang Dezember machen wir nochmal ein Blutbild und schauen alle Werte an, ob sich ein wenig etwas getan hat."
Ich nicke die ganze Zeit, um ihm zu zeigen, das ich das auch verstehe. Er versteht es, das spüre ich und sehe es an seinen Augen. Er nimmt nicht nur mich ernst, sondern auch meine Krankheit.
Ach: und eingangs, da fragte er tatsächlich: "Wie geht es Ihnen?" Das hat mich schon sehr, sehr lange kein Arzt mehr so ernsthaft gefragt.  Zum Abschluss fragt er noch, ob ich einen Ausdruck der Werte für die Unterlagen haben möchte - und ich denke nur: "Wow, der denkt mal mit!" Er kann ja anhand der Massen an Unterlagen im PC selber sehen, wie oft ich bei welchen Ärzten war... wie gesagt, er denkt mit.

Ich will sehen, wie es mit den D3-Pillen läuft. Ich habe zwar von einigen gehört, das die Dosis bei einem solchen Mangel viel, viel zu niedrig ist, aber ich probiere es trotzdem.
Als kleinen Anhaltspunkt nenne ich euch mal den Normwert:
25-OH-Vitamin D - 30-100 ng/ml -> dieser Wert ist von Labor zu Labor unterschiedlich, zeigt euch aber einen ungefähren Wert als Anhaltspunkt. Mein Wert liegt derzeit übrigens bei 12 ng/ml. Ich hoffe, das die Untersuchung auf Osteoporose negativ ausfällt - also keine Osteo entdeckt wird...
Na denn!

Montag, 29. September 2014

Gastro I - Nachtrag

Dies habe ich in meinem alten Blog gefunden - die Anmerkung, ganz frisch nach dem Besuch bei diesem grauenhaften Magen-Darm-Fuzzi:

08. November 2013, Freitag
Wie dem auch sei, alles lief wie es geplant war (jedenfalls von den Ärzten, nicht von mir, das will ich hier mal festhalten!), und Freitags gings dann zur Koloskopie. Ich hatte schreckliche Angst vor der Narkose. Wie wir ja alle mittlerweile wissen, das vertrage ich gar nicht gut. Die Tussi, die mir den Wattedingens in die Nase schob, um mich an den Sauerstoff anzuschließen, war recht unsanft, kannte sich auch keinesfalls mit Angstpatienten aus und war tatsächlich verwundert, als ich Panik bekam. Dieses Watteteil war aufeinmal richtig heiß - sie meinte nur, das käme mir nur so vor, sie könne sich das nicht vorstellen... wechselte einfach die Nasenseite... selbe Spielchen... boah, Horror. Dann kam der Arzt "guten Tag, dann bis nachher" so nach dem Motto... zack Spritze und weg war ich.
Nach der Narkose ging es mir - ha, wen wundert es jetzt? - nicht so prickelnd. Als wir dann nach knapp 2 Stunden beim Arzt drin saßen, sah er uns (Ralfi ist ja jedesmal an meiner Seite) herablassend an.
"Alles in Ordnung mit dem Magen. Aber Sie haben Sodbrennen." In echt jetzt?! Also dafür muß ich nicht erst Medizin studieren, um das zu wissen!
"Das Sie über 20 kg abgenommen haben, glaube ich Ihnen nicht. Dann würde bei Ihnen die Haut runterhängen und Sie wären richtig abgemagert. Von mir aus könnten Sie ruhig noch mehr abnehmen."
Bamm! Das hat gesessen! Das hat mich dermaßen runtergezogen... ich will nix sagen, aber ich bin mittlerweile bei 27 kg in 8 Wochen. Und DAS, lieber Dr. L..., ist nicht normal! Und dann sollte man als Arzt auch fähig sein, seine Molligen-Phobie (und das kam ja bei mir von der Schilddrüse, wie wir jetzt ja auch alle wissen, ist also nix Neues mehr) beiseite zu legen und kompetente Ratschläge zum Essverhalten abzugeben. Arschloch!

So viel dann zu dem Thema. Diesen Arzt empfehle ich niemandem, auch wenn er von seinem Fach selber ja Ahnung zu haben scheint. Dennoch gehört für mich zu einem kompetenten Arzt auch immer der Umgangston mit dem Patienten dazu. Ein Arzt, der einem vermittelt, das man ein Idiot, ein Blödmann, ein Fettsack oder gar Fressack, häßlich und dumm ist, und das man sowieso rundum keine Daseinsberechtigung hat in seinen Augen, nein, so einen Arzt braucht man nicht als Patient. Da kann der Herr sich noch so gut mit seinem Fachbereich auskennen, so jemandem gehört der Umgang mit Kranken untersagt.

die Psychosomatik


Leider eine schmerzliche Erfahrung mittlerweile... aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da werde ich mit den Fingern auf all die Ärzte zeigen, die mir nicht geholfen haben, werde sie anlachen, auslachen und ihnen sagen:

"Ich habe dir gesagt, das ich krank bin! Aber du wolltest mir nicht helfen. Du hast die Verantwortung an jemand anderen abgetreten, mich weggeschickt, mich nicht ernst genommen. Und dann habe ich jemanden gefunden, der mir zugehört hat, der mir geglaubt hat - und der mir sagte, das ich krank bin. Er fand die Ursache und half mir. Und das war nicht dein Verdienst, sondern meiner - denn du hast mich als Weichei hingestellt, aber ich habe dennoch an mich geglaubt, und daran, das ich mir das alles nicht einbilde. Und ich hatte recht - und du bist hier die dumme Nuss!"

Freitag, 26. September 2014

Nuklearmediziner I - Dr. "die Werte"

14.07.13, Montag

Internist Nr. II hatte mir, auf meine Frage nach den Nebenschilddrüsen und einer diesbezüglichen Kontrolle beim Nuklearmediziner, geantwortet, das er nach einem Jahr (nach der OP, also Anfang September) selber per Ultraschall (US) nochmal nachsehen möchte. Bei Unklarheiten dann könne ich immer noch - per Überweisung von ihm - zur Nuklearmedizin gehen, um eine genauere Kontrolle durchführen zu lassen.
Ihr könnt euch denken, das ich mir sowas nicht bieten lasse. Also habe ich einfach bei einer Nuklearmedizin angerufen und nach einem Termin gefragt. :P Allerdings wäre dieser erst im Dezember, teilte man mir mit, dafür kenne sich die Ärztin allerdings auch top mit der SD aus. Na gut, ich willigte ein, und der junge Mann, der mir den Termin vermittelte, gab mir den Tipp, mich z. B. an die Frauenärztin zu wenden wegen einer Überweisung, sollte der Hausarzt sich querstellen. Woher er das wußte, weiß ich nicht, vermutlich kommt sowas öfter vor, als ich angenommen hatte. Und so machte ich es auch: ich ging zur Gyn, ließ mir eine Überweisung bezüglich SD-Kontrolle geben, und wandte mich wegen eines früheren Termins an eine

Donnerstag, 25. September 2014

Internis V - PNP

Mal was Aktuelles:

25.09.14, Mittwoch


Seit Dezember, also seit meinem letzten KH-Aufenthalt auf der Neurologischen, ist meine Haut taub. Jedenfalls an den Knöcheln/Füßen. Die meiste Zeit auch an den Schienbeinen, manchmal an den Knien... und ganz zu Beginn überall am Körper. Damals hieß es seitens des Internisten Nr. 2, das das von einem Nährstoffmangel käme, bedingt dadurch, das ich 10 Wochen nicht essen konnte. Gut, ich dachte, macht ja Sinn. "Mit der Zeit wird sich das legen" sagte der Arzt damals.
Okay. Hat es ja auch größtenteils. Leider hat sich die Taubheit der Haut allerdings an den Füßen nicht gelegt, sondern dahingehend manifestiert, das ich so gut wie gar nichts mehr empfinden kann - außer Druck, jedenfalls am Knöchel.

So, gestern dann zu Internist Nr. 5. Der Kollege übrigens von Nr. 2. Am Tresen vorne wollte mich die Sprechstundentante schon gar nicht zu ihm lassen - kann ich nicht nachvollziehen, ist doch in einer Gemeinschaftspraxis mir überlassen, zu welchem Arzt ich gehen möchte. Habe ich noch nie erlebt, das man, wenn man ein Mal einen dieser Ärzte konsuliert (oder auch 100 Mal), dann nicht mehr wechseln darf! Pfft, ich glaube es geht los! Ich habe der Tante verdeutlicht, das Arzt Nr. 5 in dieser Hinsicht für mich besser geeignet ist als Nr. 2, und das ich eben jetzt zu dem will, nicht mehr zu dem anderen. Was ein Krampf! Kotz, würg.

Im Sprechzimmer (nach einer Dreiviertelstunde Warterei, und das war noch wenig in dieser Praxis, meistens habe ich um die 2-3 Stunden dort verharrt) schilderte ich direkt, das ich ein Kribbeln linksseitig habe, da mir oft die linke Seite "einschläft", und das meine Füße taub sind. Der Arzt sagte direkt, das es sich dabei um Polyneuropathie handelt. Er bat mich, mich auf die Liege zu legen und führte den sogenannten Stimmgabeltest durch. Dabei konnte ich zwar am Außenknöchel die Vibration fühlen, allerdings mehr hinsichtlich des Druckgefühls auf dem Knochen selber, als der Vibration auf der Haut, während ich die Emfpfindung am Knöchel des Handgelenks ganz normal wahrnehmen konnte. Unter der Fußsohle dann spürte ich gar nichts mehr. Als der Arzt mich mit den Fingerkuppen berührte, kitzelte es in der Versengegend mehr, wohingegen zur Mitte der Fußsohle hin kaum noch Gefühl war.
Nun gilt es herauszufinden, warum sich eine PNP bei mir entwickelt hat. Meine Vermutung? Vitaminmangel und eine hormonelle Störung. Denn sehr wohl können Stoffwechselerkrankungen zu PNP führen. Wieder also ein Gebiet, auf dem es für mich heißt: lernen, lernen, informieren und noch mehr lernen.
Blutabnahme erfolgte dann umgehend, und ich bin gespannt, was diesmal für Werte genommen wurden. Hoffentlich was Gescheites, sonst schrei ich! Denn von den 08/15-Blutabnahmen hatte ich mehr als genug im vergangenen Jahr. Der kleine blaue Fleck um die Einstichstelle am Arm klingt kaum noch ab, so oft werde ich zur Ader gebeten. Auch Darmbakterien werden untersucht - na hoffentlich ist da nix. Auf eine erneute Magenspiegelung kann ich gut und gerne verzichten - bzw. auf die damit verbundene Vollnarkose.

Nun heißt es abwarten bis nächste Woche. Wenigstens ein Arzt, der das nun mal endlich auch erkannt hat, nachdem ich ja selbst beim Neurologen nichts erreichen konnte. Seufz. Ärzte eben, dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Mittwoch, 24. September 2014

Notaufnahme II - Dr. "Piep piep"

Samstag, 28.09.13 & Sonntag, 29.09.13

Ich fühle mich schon kurz nach der Einnahme der Tablette (LT 150 µg) wieder so flatterig und tatterig, hibbelig innerlich. Bin grade zwanzig Minuten auf am Morgen, da geht's schon wieder los: Krämpfe in den Beinen, die linke Körperhälfte kribbelt und bizzelt, rechtes Bein krampft alle paar Sekunden. Mein Kopf scheint sich wieder zusammenzuziehen, wieder das Gefühl, einen zu engen Metallhelm auf dem Kopf zu haben. Stellenweise lalle ich nur noch während solcher "Anfälle". Mir ist schummrig, schwindelig und alles dreht sich in mir, nicht vor den Augen, sondern dahinter. Ein seltsames und beängstigendes Gefühl. Diesmal ist es so heftig, das mein Mann einen Drucktest mit meinen Händen macht, ob ich mit beiden Händen gleichmäßig kräftig zugreifen kann.
Mein Mann ruft den Notarzt, der mir nicht helfen kann. Er beäugt mich, nimmt den Blutdruck, weiß sich irgendwie nicht zu helfen. Ich liege auf dem Sofa und werde von Krämpfen geschüttelt.
Knapp eineinhalb Stunden später kommt dann der Krankenwagen. Mir ist so kalt, das ich zitter. Im KW bekomme ich eine Isodecke, und nach einer Weile wird mir ein klein wenig wärmer.

Ich komme in die Notaufnahme, dort werde ich an einen automatischen Pulsmesser angeschlossen. Ein Alptraum diese Manschette! Die drückt mir in regelmäßigen Abständen dermaßen den Arm zusammen, das ich extreme Schmerzen bekomme. Zusätzlich noch zu dem Mist, den ich eh schon durchleiden muß. Kotz würg, das alles!
Der Ärztin in der ZNA erzähle ich dann - wieder - alles haarklein. Auch, das ich ohne Medis nach der OP heimgeschickt wurde, das ich zwei Tage zuvor schon einer Notaufnahme war und dort nur ein Chirurg war, der mich dann wieder heim schickte. Blubberbla, jedenfalls werde ich dort aufgenommen. Da kein Bett auf der Inneren frei ist, komme ich erstmal auf eine andere Station (auf die Gyn).

Sonntags dann kommt ein Arzt. Er trägt den Namen einer heimischen Vogelart, und er fragt mich in hektischem Tonfall, was denn los wäre. Nachdem ich ihm die Symptome geschildert und ihm erzählt habe, das ich schon eine Weile keine Nahrung mehr aufnehmen kann - außer Wasser, das betone ich ja immer wieder - sieht er mich nur ausdruckslos an. Ein winziges, herablassendes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, als ich sage:
"Mein Körper sagt mir im Moment, das er keine Nahrung haben will. Und ich weiß nicht warum."
"Der Körper," sagt Dr. Piep Piep dann, und das in einem dermaßen großspurigen Ton, das ich am liebsten geschrien und ihn durchgerüttelt hätte, "ist kein universelles Wesen, das mit Ihnen sprechen kann. Der Körper sagt gar nichts!"
Ich hätte ihm in seine rotzfrech grinsenden Visage am liebsten meine Fäuste vorgestellt, aber ich war zu kraftlos und matt, um noch irgendwas zu sagen.

Dieser Arzt, den ich dann noch an einem anderen Tag - nämlich am Entlassungstag 5 Tage später - nochmal zu Gesicht bekam, ist von der Sorte, wie man sie nicht haben möchte, wenn man wirklich Hilfe benötigt. Er erzählte mir, nachdem er sich mit einem raschen Blick auf meine Krankenakte über die letzten Tage meines KH-Aufenthaltes informiert hatte (wer's glaubt), das das alles nur an den Hormone läge und das es, sobald der TSH in den Normbereich fallen würde, ganz normal gehen würde. Bis dahin solle ich dann von den 150 µg wieder runter auf 125 µg, da mein TSH derzeitig bei 10 liege.

Heißt also, das innerhalb von einer Woche (!) der TSH von 34 auf 10 gefallen war. Naja, gefallen kann man das schon nicht mehr nennen, mit einer so hohen Einstiegsdosis wurde der Wert regelrecht runtergeknüppelt. Das das niemand wußte, keiner von den Weißkitteln, das man niemals gleich mit solch einer hohen Dosis einsteigen darf, sondern das LT einschleichen muß! Quacksalber, alle miteinander. Da brauchte es niemanden wundern, das es mir dermaßen dreckig ging. Jetzt weiß ich, damals habe ich diesen Dummschwätzern vertraut.

Dienstag, 23. September 2014

Notaufnahme I - der Chirurg

Donnerstag, 26.09.13


Linke Gesichtshälfte schmerzt stark, bizzelt, kribbelt, wird heiß. Bin flatterig und tatterig, wackelig. Die linke Hand kribbelt, das zieht sich den ganzen Arm bis zur Schulter hoch. Der Nacken und Hinterkopf verkrampfen. Ein Gefühl am Kopf, als hätte ich einen zu engen Metallhelm auf. Ich kann so schwer atmen, als presse mir jemand die Luftröhre zusammen, als wäre mein Oberkörper, die Brust, in einem zu engen Stahlmantel eingezwängt. Ungefähr alle 10 Minuten bekomme ich einen solchen Schub. Knapp eineinhalb Stunden lang geht das Drama. Panikattacke setzt noch zusätzlich ein, es will einfach nicht aufhören, dieser Schub. Unter extremen Schwindel laufe ich zum Bus - es scheint, als käme der Boden auf mich zu, so sehr wackelt mein Körper nach vorn und wieder zurück. Ich fahre - natürlich in Begleitung meines Mannes! - ins Krankenhaus. Und zwar in das KH, in dem ich operiert wurde (in der irrigen Annahme, da gäbe es Experten).

Nach kurzer Zeit komme ich schon dran. Seltsam ruhige Notaufnahme hier, erinnert mich eher an eine Hotellobby. Blutdruck- und Puls werden gemessen. Alles normal. Blutabnahme. Die Schwester babbelt mir die Ohren voll, und ich sage ihr, das es mir sehr, sehr schlecht geht und sie nicht so schnell schwätzen soll. Sie rafft es nicht, die dumme Nuss, und textet mich zu, als wäre ich ein Idiot. Ich sage nichts und denke nur "blöde Ziege". Die Alte will mir eine Infusion verpassen, aber ich reiße die Augen ganz weit auf und schüttele - so gut es geht - den Kopf. Mein Mann sagt: "Bitte keine Infusion."
"Ja, aber Flüssigkeit kann nicht schaden."
"Sie hat heute schon sechs Liter Wasser getrunken."
"Sechs Liter? Das geht doch gar nicht. Na gut, dann eben nicht."
Dann liege ich ewig rum, bis endlich wieder ein Pfleger kommt. Er sagt, es würde ungefähr eine Stunde dauern, bis der Arzt käme, er hätte noch einen Notfall und wäre heute alleine in der Notaufnahme. Hä, waaaaas?

Zweieinhalb Stunden später, in denen ich auf der harten Liege liege und nicht mehr weiß, ob ich Männlein oder Weiblein bin, kommt endlich der Arzt. Er bittet uns ins Arztzimmer und fragt, was denn los wäre. Ich schildere ihm die Symptome und das ich seit x Tagen keine Nahrung zu mir nehmen kann, weil mir dann immer der Kreislauf wegsackt. Ich erzähle von vorne bis hinten alles, was in letzter Zeit war, und der "Arzt" sagt dann:
"Einen Moment bitte, ich rufe mal den Chirurgen an, der Sie operiert hat."
Knapp zwanzig Minuten später dann kommt er zurück und läßt DEN Spruch überhaupt los:
"Vom operativen Standtpunkt aus ist alles in Ordnung. Was den Kreislauf und das angeht, da kann ich Ihnen nicht helfen, ich bin nur Chirurg. Gehen Sie damit zum Internisten."

Was für ein geiler Spruch, der ist bis heute mein Favorit unter den Quacksalber-Sprüchen! Na, wenn das mal nicht ein Halbgott in Weiß ist, der einem wirklich helfen kann... bei dem möchte man doch lieber nicht tot über'm Gartenzaun hängen, oder?

Internist (neuer Hausarzt) II

Freitag, 20.09.13


Es schüttelte mich. Der Kopf war so eng, alles tat weh, spannte irgendwie. Ich hatte Krämpfe in den Armen/Händen und den Beinen. Mir war so eisekalt, das ich dachte, ich befände mich in einer Frosthöhle. Immer wieder sackte mir der Kreislauf kurz weg - wie soll ich es anders beschreiben? Mir krisselte es weiß vor Augen; kurzzeitiger Blutdruckabfall, dann wieder Herzrasen. Die Schläfe links stach vor Schmerz. Meine Brust schmerzte furchtbar. Ich konnte ohne mich festzuhalten und überall in der Wohnung abzustützen nicht mehr laufen, meine Beine wie Wackelpudding, der Körper vibrierte und zitterte endlos. Der Schwankschwindel war so stark mittlerweile, das ich nicht mehr still sitzen konnte. Der Körper ging die ganze Zeit vor und zurück, davon wurde mir so übel und ich hatte immerzu das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Nahrung konnte ich nicht zu mir nehmen. Ich versuchte, Gemüsebrühe zu trinken. Mein Mann

Sonntag, 21. September 2014

Internist (alter Hausarzt) I

Kreislaufzusammenbruch. Eineinhalb Wochen nach der komplett-OP. In dieser Zeit ging es mir super, richtig gut. Klar, die ersten Tage nach der OP war ich geschlaucht. Hatte mich richtig umgehauen. Die haben mich nicht mal gewogen vor der Narkose, haben mir wohl auf gut Glück mal die Dosis für 'nen Elefanten verpaßt. Wie dem auch sei, ich fühlte mich wie immer. Von Hormonen hatte keiner was gesagt. Wortwörtlich meinte der Chirurg zu mir - am Tage der Entlassung, während er mir den Umschlag mit dem Bericht der OP für meinen Hausarzt in die Hand drückte -:
"So in drei bis vier Wochen gehen Sie mal zu Ihrem Hausarzt und lassen sich dann ein Medikament geben. Bis dahin können Sie alles machen, alles essen und trinken, und so leben wie vorher auch."
Dabei lächelte er, wie ein Großvater kam er mir vor, aber gütig und liebevoll, sorgsam.

Wo war ich? Richtig! Kreislaufzusammenbruch. Beim Essen. Es gab Pizza, mit viel Brokkoli und schwarzen Oliven. Lieblingspizza - bis dahin jedenfalls. Ich lag ungefähr eine halbe Stunde auf dem Bett, ehe ich wagte, wieder aufzustehen. An diesem Abend, ich weiß es noch genau, fiel der Strom aus, und komischerweise war der erste Gedanke, den ich hatte:
"Mist, ich könnte nicht mal einen Notarzt rufen, wenn jetzt was wäre!"
So schlimm war es noch nie mit dem Kreislauf gewesen. Sollte man auch meinen, wenn man gleich so einen Gedanken im Kopf hat.

Abends war mir dann noch mulmig, aber es ging einigermaßen. Essen konnte ich allerdings nichts mehr, denn kaum das ich versuchte (ich hatte ja Hunger, immerhin waren nicht mehr als

Samstag, 20. September 2014

Gastroentologe I

01.11.2013 // Magen-Darm-Spiegelung

20 kg innerhalb von 6 Wochen verloren. War nicht fähig, Nahrung zu mir zu nehmen. Manchmal konnte ich ein halbes Brot binnen fünf Stunden essen. Verbunden war dies mit enormen Magenkrämpfen, Kopfschmerzen, Stechen in der Schläfengegend, starkem Schwankschwindel (der es mir nicht möglich machte, still zu sitzen, geschweige denn etwas zu essen), Blutdruckabfall, weißen Punkten vor den Augen. (Zu diesem Zeitpunkt war meine schlechte körperliche Verfassung noch nicht mal so weit voran geschritten wie kurze Zeit später dann!)

Nach der Magen-Darm-Untersuchung zur Besprechung ins Arztzimmer. Ich war noch neben der Kappe aufgrund der Vollnarkose, vor der ich grauenvolle Angst gehabt hatte. Durch die Unfähigkeit andere Nahrung als Wasser zu mir zu nehmen, war ich stark geschwächt, konnte zu diesem Zeitpunkt auch nicht ohne Hilfe laufen.

Der Arzt sagte:"Alles soweit in Ordnung. Sie haben die sogenannte Reflux-Krankheit."
"Sodbrennen, aha," sagte ich. "Das hatte ich aber schon immer. Wieso kann ich nicht essen?"
"Das weiß ich nicht. Damit hat das jedenfalls nichts zu tun."
Mein Freund (der mich ja immer begleiten mußte) sagte: "Sie hat in den letzten sechs Wochen über 20 kg abgenommen!"
Der Arzt beäugte mich abwertend von oben bis unten.
"Das hat damit nichts zu tun. Sie haben doch noch genug Fettreserven. Von mir aus könnten Sie ruhig noch mehr abnehmen."
Ich war noch dermaßen betuddelt von der Narkose, das ich kaum gerade auf dem Stuhl sitzen konnte. Ich wackelte von vorn nach hinten, wie ich es die letzten Wochen aufgrund des extremen Schwankschwindels immer machte.
"Vermutlich ist das psychosomatisch. Oder sowas," sagte der Arzt und grinste herablassend.

Das war dann mein "Besuch" bei diesem Facharzt. Der Spruch hat mich nicht losgelassen. An Arroganz kaum zu überbieten, und wer mich fragt, ob dies ein guter Arzt ist, dem kann ich nur abraten, sich dort untersuchen zu lassen. Denn außer überheblichen Sprüchen liefert der Arzt keinerlei Informationen. Aus der Nase ziehen müßte man dem alles, und das spricht nicht für Kompetenz!