Donnerstag, 27. November 2014

PS Klinik - Warten auf Entlassung

... und so wartete ich denn. Mittlerweile hatte ich meinem Mann eine sms geschickt, das ich nach Hause kommen würde. Kaum antwortete er mir, klopfte es an die Zimmertür. Die somatische Ärztin trat herein, ein wenig zögerlich. Sie ließ sich am Tisch nieder, während ich auf dem Bett hockte und mich zu ihr wandte. Sie fragte, ob mein Entschluss denn unumstößlich feststehen würde. Ich nickte.
"Schade. Wir hätten Ihnen gerne geholfen," sagte sie, und es klang aufrichtig. "Aber die Tür ist nicht zu für Sie, wenn Sie jetzt gehen. Wenn Sie sagen, Sie sind noch nicht bereit dafür, dann ist das in Ordnung. Sie können jederzeit wieder anrufen und sich einen neuen Termin geben lassen."
Das fand ich mal eine gute Sache, auch wenn ich das nicht wirklich in Anspruch nehmen möchte - nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
"Gut," sagte die Ärztin, "dann mache ich den Arztbrief noch fertig, und dann können Sie gehen."
"Um wieviel Uhr meinen Sie... ?" wollte ich wissen. Ich konnte es nicht erwarten, endlich nach Hause zu gehen.
"Sagen wir so gegen 14 Uhr."
Boah, und jetzt war es doch erst... ähm, ungefähr elf Uhr.
Ich tippte meinem Männe die Lage, er tippte zurück, das er sich gegen halb eins auf

Mittwoch, 26. November 2014

PS Klinik - das Gruppengespräch

Die somatische Ärztin leitete heute - zum ersten Mal - das Gruppengespräch. Sie sah mich überrascht an, als sie mich hier sitzen sah, sagte aber nichts zu mir.

Über die Gruppe und das Gesagte selber werde ich hier nicht schreiben. Ich kann nur so viel sagen: die Menschen litten allesamt an schweren Depressionen. Während der Erzählung einer Dame, die sich durch eine Operation eine schwere Erkrankung zuzog, wurde ich sehr traurig und nachdenklich, aber auch wütend. Ich hätte ihr gerne gesagt, das ich sie gut verstehe, ihre Wut, Angst und den Zorn. Aber ich schwieg. Ich sagte zu niemandem etwas, obwohl ich gestehen muß, das so einiges gesagt wurde, zu dem ich mich hätte äußern können und wollen - wäre ich denn dort geblieben, wäre dies eine gute Sache gewesen. Doch so wollte ich mich nicht einbringen und dann einfach gehen -

Nach dem Gruppengespräch ging ich zurück ins Haus. Die Pflegerin empfing mich schon nervös uns meinte, ich solle wieder zurück in das Gebäude gehen, aus dem ich gerade gekommen sei, und dort die Oberärztin aufsuchen. Sie wisse bereits bescheid und warte auf mich - wobei es sein könne, so die Pflegerin, das sie sich nun ebenfalls in einem Gruppengespräch befände. Wenn dies der Fall sein sollte, solle ich nochmal zurück ins Haus zu ihr kommen.
Und das tat ich. Ich hockte ca. 15 Minuten vor der Tür der Oberärztin und wartete. Ich hatte angeklopft, niemand hatte geantwortet, aber es hörte sich so an, als wäre jemand im Raum. Eine sehr junge Frau saß auf dem Stuhl neben mir. Sie war ebenfalls in der Gruppe gewesen, in der ich am Morgen gesessen war, und würde an diesem Tag das Haus verlassen - nach 12 Wochen. Wir unterhielten uns ein wenig. Als sie von ihrem Arzt gerufen wurde, ging ich zurück ins Haus.

Es dauerte eine Weile - ungefähr eine knappe Stunde - ehe ich der Oberärztin begegnete. Sie sah sehr freundlich aus, hatte einen gütigen Ausdruck im Gesicht. Sie bedauerte, das ich gehen wolle, doch versuchte sie nicht, mich zum Bleiben zu überreden. Sympathisch fand ich das.

Jippi! Zuhaus rief mich! :O)

PS Klinik - der Morgen/das Frühstück

Um 6 Uhr war ich endgültig wach. Nicht, das ich nachts nicht des öfteren wach gewesen wäre. Erstaunlicherweise hatte ich allerdings dennoch ungefähr 4,5 Stunden Schlaf finden können (nicht am Stück, das wäre ja ein Ding gewesen!). Ich wollte anfangs liegen bleiben, bis an die Tür geklopft werden würde, doch ich erinnerte mich daran, das es ja nur eine einzige Dusche gab. Wer weiß, wie groß der Andrang sein würde... Also schwang ich mich gegen 6:20 Uhr aus dem Bett, schnappte Handtuch und Duschzeugs, und tappte über den Gang in den Speisesaal, an den ein weiteres Badezimmer grenzte, in dem die Dusche auch funktionstüchtig war.
Nach dem Duschen auf dem Zimmer warf ich meine LT ein - gar nicht so meine Uhrzeit, an die ich mich hormonell so gewöhnt habe im vergangenen Jahr. Gar nicht gut fühlte ich mich auch in der ersten halben Stunde. Es war, als käme mein Körper durcheinander.

Gegen 7 Uhr dann ab in den Speisesaal zum Frühstück. Und was gab es? Was ganz gesundes: Brötchen, Butter, zwei halbierte, kleine Scheibchen Käse. Kein Brot. Kein Körnerbrot. Ich hatte Angst, das Brötchen zu essen. Meine letzte Begegnung mit einem Brötchen (das lag ich damals noch im Krankenhaus, bzw. schon wieder im Krankenhaus) war nicht so prickelnd verlaufen. Doch mir war klar, das ich lieber Blutdruckabfall und Magenkrämpfe haben würde, als den ganzen Morgen nichts essen zu können. Und so aß ich denn tatsächlich auch das ganze Bröthchen. Ich kann nicht sagen, das der Käse nicht gut gewesen wäre. Sehr wenig, sehr dünn die Scheibe, aber ganz lecker. Das Brötchen selber... naja, wie Brötchen halt schmecken, nach nix.
Dann verharrte ich die obgligatorischen 20 Minuten am Tisch. In dieser Zeit kam die Pflegerin und brachte mir die Pillenbox mit meinen LT. Klar, die wären dann für den nächsten Tag.
Als es gegen halb acht war stand ich auf und ging zurück zum Zimmer. Auf dem Flur traf ich die Pflegerin, die mich fragte, ob ich zur Blutabnahme gehen würde. Ich verneinte, da ich vorhabe, an diesem Tag das Haus wieder zu verlassen. Sie nickte und meinte, dann hätte ich mich wohl doch nicht umentschieden. Sie wolle versuchen, die Oberärztin zu erreichen, damit ich mit ihr sprechen und alles klarmachen könne. Von mir aus.
Ich traf die somatische Ärztin auf dem Gang. Sie sah mich überrascht an und fragte mich, warum ich nicht zur Blutabnahme gegangen sei.
"Ich will nach Hause," sagte ich knapp, "und zudem habe ich jetzt etwas gegessen."
"Ach so, ja dann brauchen Sie ja auch nicht mehr zur Blutabnahme. Schade. Ich komme gleich nochmal zu Ihnen rein, wenn ich darf."
Ich nickte: "Natürlich."

Ich stand vor der Tür und rauchte eine, als die junge Frau vom Vorabend kam und mich anwies, ihr ins Gruppengespräch zu folgen. Ich sagte, das ich nicht wisse, wie es jetzt weitergehen würde... sie drängte mich schon fast, und ich dachte mir: 'was soll's?' und folgte ihr. Und damit geht es dann weiter.

Dienstag, 25. November 2014

PS Klinik - Nachtschicht: das Gespräch mit dem Pfleger

Ich war also wieder im Haus, und kaum das ich sag, das der Pflegestützpunkt abgeschlossen war (wegen Übergabe), wurde ich ganz ruhig. Es war, als fiele die Angst einfach so ab von mir. Zudem war es hier drin mollig warm, endlich kein kalter Wind, der mir das Gesicht gefrieren ließ. Ich ging in den Aufenthaltsraum, wo der Fernseher lief, und fand eine junge Frau vor, die auf dem 2-Sitzer hockte und mich groß ansah. Sie sagte:
"Man sieht dir an, das du schon viel durchgemacht hast in deinem Leben."
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte darauf auch nicht wirklich eingehen. Die Nervosität war nämlich noch immer gegenwärtig, denn ich wollte das Gespräch mit der Hexe einfach hinter mich bringen.
Ich ließ mich neben der jungen Frau nieder, als diese mit der Hand auf den Platz neben sich klopfte und mich bat, mich zu ihr zu setzen. Wir redeten ein bißchen, sie erzählte mir von sich und ihrem Schicksal. Das traf mich so unvermittelt, so hart, und ihre Tränen taten mir so leid, das ich sie in den Arm nahm. Keine zehn Minuten zuvor noch wäre ich es gewesen, die wie ein Häufchen elend den Arm eines anderen gesucht hätte, den Tränen nahe vor lauter Angst und Verzweiflung.

Es dauerte eine gute halbe Stunde - mittlerweile war es fast halb elf - bis die Tür des Pflegestützpunktes endlich geöffnet wurde. Ich saß wieder im Aufenthaltsraum, als die Hexe und ein Mann auf mich zukamen. Der Mann ließ sich auf dem aneckenden 3-Sitzer nieder und stellte sich vor. Daraufhin sagte die Alte:
"Und wie heiße ich?" und sah mich wieder mit diesem beknackten Blick an, von unten nach oben, mit einem aggressiven Funkeln in den Augen. Ich zuckte die Schultern, mittlerweile war ich vollkommen ruhig geworden. Das Gespräch mit der jungen Frau

Montag, 24. November 2014

PS Klinik - Die Hexe (2)

Wie hier schon erwähnt war mir die grauhaarige Dame von Beginn an supspekt. Ihre seltsame Arzt mich mit schief zur Seite geneigtem Kopf von unten nach oben hin anzusehen empfand ich als verstörend und blödsinnig. Mit so einem Blick bedenkt man wirklich nur Menschen, die man für Vollidioten hält. Respektlos. Aber ich beginne von vorne:

Vor einiger Zeit begann ich mit der Substituierung von Vitamin D. Da Vitamin D ein Magnesiumräuber ist, muß man dieses noch gesondert zuführen (über die Haut, dazu mehr an anderer Stelle). Allerdings ist Magnesium der natürliche "Gegenspieler" von Calcium. Damit dieses nun weiterhin vom Körper richtig umgeleitet wird, muß man zusätzlich zu Vitamin D und Magnesium auch Vitamin K2 zuführen, welches ich mir in tropfenfrom bestellt hatte. Seit einiger Zeit nun nehme ich diese beiden Substanzen zum Mittagessen zu mir, um meinen Vitamin D-Wert generell aufzustocken.
Dies sagte ich in mehreren Gesprächen auch den Ärztinnen, mit denen ich am Tag meiner Ankunft in der Kinik zu tun hatte.
Besagte Pflegerin nun teilte mir mit, das ich alle Medikamente bei ihr abzugeben habe. Ich schüttelte den Kopf und erklärte ihr, das ich keineswegs meine SD-Hormone abgeben würde, solange ich nicht Klarheit darüber hätte, das ich genau diese Marke auch von ihnen würde ausgehändigt bekommen. Eine Umstellung auf einen anderen Hersteller nämlich würde mich um ein Jahr zurückwerfen, und ich könne nochmal von vorne beginnen mit der Einstellung der Hormone. Diese komische Frau sah mich völlig belämmert an, als verstehe sie nicht,

PS Klinik - das Abendessen

Um 19 Uhr gab es dann endlich Abendessen. Doch als ich sah, was jeden Abend auf mich warten würde, verging mir jeglicher Appetit und der Hunger war wie weggeblasen:
zwei Scheiben leicht dunkles Weißbrot. Nein, nicht getoastet oder ähnliches, es war nur eben einfach kein ganz weißes Weißbrot. Die Konsistenz - labberig und so weich, als wäre es in Wasser eingeweicht gewesen - war aber ebenso pampig wie bei normalem Kastenbrot. Igitt. Keine Nährstoffe, kein Gehalt, nichts für die Verdauung - nur einfaches, labberiges Brot ohne jedweden ernährungstechnisch günstigen Hintergrund.
Dazu gab es - wie in Krankenhäusern so beliebt - gekühlte Butter aus deutschen Landen. Einige hatten Wurstaufschnitt, die anderen, die wohl keine Wurst hatten haben wollen (so wie ich, nur war mein Essen ja noch nicht offiziell mit einkalkuliert) bekamen Sahnekäse-Aufstrich. Ein klitzekleines Döschen. Bäh. Wirklich nur für mich, wenn das der letzte "Käse" der Welt wäre, und wirklich nur dann. Ebenso gehaltlos wie das Brot.
Tolles Abend"essen".
Ich quälte mir also eine Scheibe Brot mit Butter rein. Ich mußte einfach was essen, es ging nichts mehr bei mir. Mir war schwindelig, ich war so benommen, als hätte ich Psychopharmaka geschluckt (will sagen: ich fühlte mich wie im Rausch), mein Körper war schwach und entkräftet.
Nachdem die 20 Minuten "Respektzeit"* rum waren, lief ich rasch auf mein Zimmer, mampfte eine Scheibe Rosinenbrot (ohne alles, aber da war wenigstens ein bißchen Nährwert dabei) und wollte vor die Tür gehen, mal eine rauchen (paffen wohl eher).

*Respektzeit: mindestens 20 Minuten bei allen Mahlzeiten (!) müssen am Tisch verblieben werden, um der Gruppe den nötigen Respekt zu zollen. Hält man diese 20 Minuten nicht ein, wird man verwarnt. (Was auch immer das bedeuten soll, wie gesagt, mehr als hinauskomplementieren können sie einen nicht!)

Auf dem Weg nach draußen vor die Tür begegnete mir die somatische Ärztin, die mir mitteilte, das ich weiterhin (hä, wie jetzt weiterhin?) 10.000 i.E. Vitamin D täglich zu mir nehmen könne, wie ich es ihr gesagt hätte. Sie würde sich nach einem Ersatzpräparat umsehen, das nach Möglichkeit die gleichen Inhaltsstoffe wie das meinige enthält.
-> Anmerkung 1: Dekristol, das ich einnehme, ist das einzig hochdosierte Vitamin D-Präparat, das hier auf Rezept angeboten wird, es gibt kein anderes mit gleich hohen Einheiten;
-> Anmerkung 2: ich habe der Ärztin meine Auffüllung erklärt: das ich laut Empfehlung 14 Tage lang täglich 40.000 i.E. einnehmen müsse, zusätzlich dazu täglich 30 Tropfen Vitamin K2; die Äußerung der Ärztin "weiterhin 10.000" trifft also nicht im Enferntesten zu und zeigt mir nur, das die Dame nicht zugehört hatte!

Noch ehe mich dann die Hexe abfangen konnte, war ich endlich dem Haus entkommen und stand mit einigen anderen Mitbewohnern vor der Tür und rauchte endlich mal eine.
Doch der Abend war ja noch laaange nicht rum!

Sonntag, 23. November 2014

PS Klinik - Die Hexe (1)

Kaum war die Untersuchung bei der somatischen Ärztin vorbei - und ich noch mehr erledigt als zuvor schon, so langsam zehrte der Tag an meinen letzten Kräften, der Hunger war kaum noch auszuhalten und die damit verbundenen starken körperlichen Schmerzen taten das ihrige dazu - trat eine seltsame Dame an mich heran. Sie hatte graues Haar mit dunklen Strähnen, war schon ein älterer Jahrgang (wobei sie nicht alt aussah, als vielmehr gealtert wirkte) und sah mich auf eine sehr seltsame Art an: mit schiefem Kopf und bösartigem Grinsen von unten nach oben. Eine Art, als besehe sie sich einen Freak oder Idioten in einer Zirkusshow.
Sie sagte:
"Ich möchte Ihnen mal das Haus zeigen."
Erst nachdem ich ein "ja, okay" von mir gab, schien sie mein Nicken auch als Zustimmung zu interpretieren. Nervig, jetzt schon. Sie holte sich einen Plan aus dem Pflegestützpunkt, bat mich, im Aufenthaltsraum (Fernsehzimmer) Platz zu nehmen, ließ sich neben mir nieder (die selbe Konstellation wie schon bei der Praktikantin) und begann, mir den Plan zu erklären. Es handelte sich hierbei um meinen Wochenplan, auf dem an jedem einzelnen Tag meine Termine eingetragen waren - exklusive der Mahlzeiten, die normalerweise auch immer aufgeführt wurden, nur bei mir war das vergessen worden.
Sie laberte und laberte, es fiel mir sehr schwer, mich noch zu konzentrieren. Ich hätte so sehr mal eine Pause gebraucht. Eine richtige Pause, ein oder zwei Stunden für mich, um der Reizüberflutung zu entgehen, die so langsam richtig heftig einsetzte. Mir schwirrte der Kopf, das Kreuz, die Schultern, die HWS schmerzten unheimlich, ich war unendlich müde und angespannt, der Kopf stach linksseitig, der Tinnitus kreischte und pochte im Ohr.
Ich teilte der Hexe - wie ich sie jetzt taufte, denn ihr Blick war alles andere als fürsorglich, wie es bei den anderen Pflegerinnen hier der Fall gewesen war - mit, das das Gruppendasein nicht so wirklich meiner Natur entsprach. Ich erzählte aus meiner Jugend, das ich das Cliquengehabe noch nie habe leiden können, und das ich es zwar hier versuchen würde, aber mich nicht wirklich in einer Gruppe aufgehoben fühlen würde. Da hob sie die Stimme an, als müsse sie mich maßregeln, wurde grob und unflätig:

Montag, 17. November 2014

PS Klinik - die erste Untersuchung (6)

Die Ärztin forderte mich auf, mich gerade hinzustellen, die Augen zu schließen, die Hände auszustrecken, die Finger abzuspreizen. Dann mit dem Zeigefinger - erst links, dann rechts - auf die Nase tippen. Rechts klappt das gut, links nur so naja. Ist aber nichts neues für mich, hat noch nie so dolle geklappt seit der OP (das wurde auf der Neurologischen im städtischen Krankenhaus im letzten Dezember schon festgestellt). Dann sollte ich gerade laufen, als ginge ich auf einer Linie. Ging auch ganz gut, ein wenig wackelig. Schließlich vor die Liege stellen, dem Finger folgen, den die Ärztin vor meine Augen führte. Und dann noch mit geschlossenen Augen stehen bleiben. Puh, das ging gar nicht gut. Ich hatte sofort links das Gefühl, ich würde überkippen, zur Seite fallen. Ich ruderte wild mit den Armen, konnte kaum die Augen geschlossen halten, so stark wurde meine Unsicherheit.

Dann hinlegen. Die Ärztin hörte Puls und Herzschlag ab. Normal. Was heißt das schon, aber naja... Schließlich fragte sie mich, wo genau das Taubheitsgefühl wäre. Mir erschien es so, als habe sie mir meiner vorherigen Schilderung keinen Glauben

Sonntag, 16. November 2014

PS Klinik - die somatische Ärztin (5)

Kaum war ich bei der Praktikantin raus - wie erwähnt sind wir nicht fertig geworden und wollten dann am anderen Morgen (wenn möglich, weder sie noch ich wußten, ob ich schon für irgendwelche Termine eingetragen war) das Gespräch fortsetzen. Und so schlurfte ich hundemüde (aber auch aufgekratzt, immerhin war das alles so neu für mich) ins Büro der somatischen Ärztin. Auch diese sehr jung, wohl wesentlich jünger als ich noch. Seufz. Wir saßen uns an einem kleinen, runden Tisch gegenüber, sie hatte einen Block auf den Knien und fragte mich, was meine Symptomatik sei. Da ich diese schon einige Male am heutigen Tage wiedergegeben hatte, konnte ich die Symptome mehr oder minder runterrasseln.

Es vergingen ungefähr zwanzig Minuten (mir kamen sie wie eine Ewigkeit vor, so groggy war ich nun), da bemerkte ich die Unkonzentriertheit meines Gegenübers. Sie starrte auf meinen Hals, allerdings nicht so, als besehe sie sich meine OP-Narbe, sondern ihr Blick sah durch mich hindurch in weite Ferne. Nervig! Profi wie sie vorgab zu sein (ich sag ja, ich kann angesichts des Alters meistens nur noch lachen), hätte sie sich einfach zusammenreißen müssen. Immerhin war doch ich diejenige, der es körperlich besch*** ging, da erwartete ich von ihr schon eine fachmännisches Verhalten.
Ich quatschte weiter über meine Symptome und was ich dachte, woher sie kommen könnten, und sie starrte und starrte und starrte... und zwischendurch hörte ich sie mit geschlossenem Mund etwas sie "ja" sagen. Immer wieder, auch mitten im Satz "ja".
Erst als ich mit meiner Schilderung - die nun mal eben eine Weile dauert, ich meine, ich habe mir diesen Schlamassel ja nicht ausgesucht! - geendet hatte, wachte sie allmählich wieder aus ihrer Lethargie auf, ihr Blick fing sich in der Gegenwart und sie sah mich an. Im übrigen hatte sie sich in der ganzen Zeit nichts notiert, gelle. Ist nicht so, das sie mit offenen Augen pennen und gleichzeitig schreiben konnte. Boah, zum k.... !

Nach einer guten Dreiviertelstunde sagte sie schließlich, das sie mich noch gerne körperlich untersuchen würde. Ich nickte (innerlich schon wieder am Stöhnen, ich wollte nur noch aufs Bett!) und sagte, das ich zuvor allerdings mal das Klo aufsuchen müsse. Und etwas trinken, ich sei nahezu ausgetrocknet vom vielen Quatschen. Und so meinte sie, wir würden uns dann innerhalb der nächsten 10 Minuten in ihren Untersuchungsraum treffen, der neben dem Pflegestützpunkt zu finden wäre.
Na wunderbar. Darauf freute ich mich schon ungemein... gähn.

PS Klinik - Die Praktikantin (4)

Die Therapeutin hatte mich gefragt - da wir schon gut eineinhalb Stunden ein Gespräch geführt hatten und ihr die Zeit mittlerweile dann doch etwas knapp geworden war, ohne das wir wirklich auch nur grob (!) umreißen konnten, weshalb ich überhaupt in der Klinik vorstellig geworden war - ob es mir recht wäre, wenn die weiteren Angaben eine Praktikantin übernehmen würde. Vornehmlich ginge es dabei um die genauen Symptome und auch um die private Seite - die Vergangenheit nämlich. Wenn mir dies nicht recht sei, so sagte sie mir, solle ich einfach ablehnen. Ich müsse die Fragen nicht beantworten, allerdings wäre es hilfreich. Auch könne ich gleich sagen, ob ich die Fragen lieber ihr - also der Therapeutin - beantworten wolle, oder ob ich auch mit der Praktikantin sprechen würde.
Ja, kein Problem, sagte ich, die Praktikantin könne ruhig fragen. Dann spare man nämlich Zeit im nächsten Therapiegespräch (und es bleibt ja sowieso an Ort und Stelle).

Nach dem feudalen Mittagessen (hahaha) war ich so erschlagen, das ich mich auf's Ohr legte. Doch kaum hatte ich eine einigermaßen angenehme Liege-Position im "Bett" gefunden, klopfte es auch schon an der Tür und eine sehr junge Frau trat ein. Sie stellte sich als die Praktikantin vor und fragte mich, ob ich etwas dagegen habe, ihr in den Gemeinschaftsraum zu folgen. Der besagte Raum befand sich unweit des Pflegestützpunktes und beinhaltete ein 3-Sitzer-, ein 2-Sitzer-Sofa und einen Sessel, die da waren angehäuft mit Kissen - und sogar eine Decke gab es. Dem großen Sofa gegenüber war ein Fernseher positioniert.
Die Praktikantin ließ sich - nachdem ich auf dem 2-Sitzer Platz genommen hatte - neben mir auf dem 3-Sitzer nieder, sodaß wir uns ansehen konnten. Dann schlug sie ein kleines, aber recht dickes Büchlein auf und begann mit ihren Fragen. Oder sollte ich eher sagen:

Samstag, 15. November 2014

PS Klinik - Das Mittagessen (3)

Einen Lebensmittelunverträglichkeitstest habe ich ja bisher noch nicht gemacht. Kein Arzt hatte dies für nötig befunden, trotz meiner Symptome. Lediglich meine HNO-Ärztin hatte angesprochen, dies mal anzuberaumen, wenn die Ergebnisse vom Endo & Nuk da sind. Jedenfalls gab ich an, das ich dies und das nicht essen könne - zum Beispiel Sesam, Tomaten (und auch keine Tomatensoße), keine stark eisenhaltige Speisen, keine frischen Eier, Blumenkohl und Brokkoli vertrage ich derzeit nicht, kein Obst (außer Bananen)... aufgeschrieben hat sich das keiner.
Nach dem Therapiegespräch, das auch noch eine Weile länger hatten dauern können, sollte ich zum Mittagessen ins Haus kommen. Es war derweilen 12:45 Uhr, und ich hatte einen Bärenhunger. Immerhin hatte ich sehr früh frühstücken müssen, früher als ich es gewohnt bin. Nun begleitete mich die Pflegerin mit in die Küche, und zeigte mir dies und das. Unter anderem erklärte sie mir, wo ich mein Essen vorfinden würde: nämlich auf einem Essenswagen. Auf jedem Tablett liegt ein Zettel mit dem Namen, für wen das Essen bestimmt ist. Für mich war natürlich nichts dabei, und so

Freitag, 14. November 2014

PS Klinik - erstes Therapiegespräch (2)

Die Therapeutin war sehr jung. Sind ja mittlerweile anscheinend alle Ärzte... ich habe da letztes Jahr bei meinen zahlreichen Krankenhausaufenthalten schon genug Erfahrungen mit gesammelt - und leider durch die Bank weg negative. Halt, nein, das stimmt nicht ganz: die Neurologin, bei der ich im Dezember gelandet bin, die war sehr engagiert und wollte genau nachforschen, woher die Symptomatik bei mir kommt. Wie dem auch sei, als ich ihr endlich gegenübersaß an diesem Tag, noch mit Tränen in den Augen, da ich mich erst einige Minuten zuvor von meinem Mann verabschiedet hatte, ging es gleich los mit dem Gespräch: sie wollte meine gesamte Krankengeschichte wissen. Naja, an sich nur den Teil, der mich in die Klinik geführt hatte, aber das hängt ja bei mir alles zusammen. Und so startete ich meine Litanei über die SD-OP, meinen Absturz in die Unterfunktion; das "Runterknüppeln" der Werte, das mich dann in einen vergiftungsartigen Zustand und letztendlich in eine Überfunktion brachte; meine Odyssee von Arzt zu Arzt mit ständig wechselnden und sich letztendlich manifestierenden Symptomen (die ich ihr natürlich auch ausführlich schildern mußte); die Fortschritte bei meiner Psychoherapie; die Aussage mehrerer Ärzte, die allesamt aus Faul- wie auch Unwissenheit meinten, ich sei lediglich psychisch krank und rede mir die Symptomatik nur ein; mein Frust darüber und die Vorstellung in eben der Klinik, in der wir uns nun gegenübersaßen.
Die Therapeutin, sehr konzentriert und meinen Worten äußerst zugetan, kam schließlich auf das Umfeld zu sprechen: Sozialkontakte, Arbeit, Familie, Partnerschaft. Ich erzählte ihr dies und jenes, und sie hakte bei den Sozialkontakten nach.
"Haben Sie denn jemanden, mit dem Sie mal einfach so über sich sprechen können?"
"Naja... an sich habe ich keine Freunde. Ähm," verbesserte ich mich noch im Satz, "also ich habe schon Freunde, aber die wohnen leider alle sehr weit weg. Außer das man hin und wieder mal telefoniert oder sich im Internet schreibt... ist da nichts."
Ich erzählte ihr, das ich eben diese Menschen, die ich an einer Hand abzählen und durchaus als Freunde bezeichnen kann, über das Internet kennengelernt hatte. Mit der Zeit habe sich eine Freundschaft entwickelt - und ich erwähnte auch, das ich alle diese Menschen in ein und demselben Browserspiel kennengelernt hatte. Die Ärztin wurde hellhörig und wollte genau wissen, um welches Spiel es sich denn handelte. Im ersten Moment dachte ich, sie erwarte mit Sicherheit die Schilderung eines brutalen Action- oder Rollenspiels, eines gewalttätigen Strategiespiels womöglich, bei dem man (und ich weiß es, das habe ich alles schon durch ;)) seinen Gegnern Land und was-weiß-ich-noch-alles abnimmt. Doch stattdessen war sie sehr überrascht und auch angetan von meiner Äußerung, das es sich dabei um ein friedvolles Krankenhaus-Spiel handelte, welchem ich Jahre land die Treue gehalten hatte. Nun denn, sie fragte mich noch einiges zum Spiel (ich fand es witzig, muß ich gestehen), und sagte schließlich, das die Zeit ja um sei, es gäbe bald Mittagessen.

Allerdings verbrachte ich trotzdem noch mehr als eine halbe Stunde bei der jungen Ärztin im Sprechzimmer (das nicht ihr eigenes, sondern das einer Kollegin war). Insgesamt war ich wohl über eineinhalb Stunden bei ihr, und ich hätte noch eine Stunde dranhängen können - und sie wohl auch, wie sie mir sagte - doch der Hunger plagte mich. Zwischendurch hatten wir eine kleine Toilettenpause eingelegt und die Therapeutin hatte im Haupthaus angerufen und angefragt, wann genau es denn Mittag geben würde, damit sie mich rechtzeitig aus dem Gespräch würde entlassen können. Das Mittagessen für mich war etwas nach hinten geschoben (auf 12:40 Uhr, knurr), und ich war dann auch wirklich froh (zu diesem Zeitpunkt) als das Gespräch doch um halb eins zu Ende war.

So, liebe Leute, später geht es weiter, also dran bleiben! :O)

Donnerstag, 13. November 2014

PS Klinik - Die Ankunft (1)

Zwischen halb neun und neun Uhr morgens sollte ich da sein. Gegen 8:40 Uhr betraten wir zum ersten Mal das Gebäude, in dem ich mich die kommenden vier Wochen (oder so) aufhalten sollte. Am Empfang (eigentlich der Pflegestützpunkt, wie man es nennt) wurde uns ein Blatt aushändigt, mit dem wir in ein anderes Gebäude zur Anmeldung gehen sollten. Taten wir, auch wenn wir erstmal suchen mußten - das Uniklinik-Gelände ist nicht das übersichtlichste.
An der Anmeldung mußten wir ein Märkchen ziehen und warten, bis unsere Nummer aufleutete. Gut, wir kamen zu einem jungen Mann, der mir ein wenig unkonzentriert erschien. Er fragte dies und das, druckte schließlich einige Aufkleber aus, die er uns aushändigte, und meinte, ich sei nun aufgenommen und könnte zurück ins Gebäude.
Machten wir dann also. Dort angekommen teilte die Pflegerin uns mit, das ich für die Tagesklinik eingeteilt worden wäre. Da ich allerdings stationär aufgenommen werden sollte, müsse ich zurück zur Anmeldung und dies dort umändern lassen. Okay, also wieder zurück.
Diesmal kamen wir zu einer jungen Frau, die meinte, das es ungewöhnlich wäre, sich hier für die stationäre Klinik eintragen zu lassen (völliger Blödsinn, denn die meisten Leute sind stationär aufgenommen). Sie änderte das Formular, drückte mir erneut Etiketten in die Hand, und wir konnten wieder von Dannen ziehen.
Am Empfang sagte uns schließlich die Pflegerin, das es sich noch ein wenig hinziehen könne, bis ich in mein Zimmer könne, denn die Dame, die heute das Haus verlassen sollte, sei noch beim Zahnarzt, und so könnte es noch eine ganze Weile dauern. Zudem versuche sie die Psychotherapeutin zu erreichen, damit ich so schnell als möglich ein Aufnahmegespräch führen könne.

Und so ging es dann ans Warten. Zuerst saßen wir auf dem Gang, dann gingen mein Mann und ich in den "Speisessal": ein großer Raum mit zwei parallel zueinander stehenden, langen Tischen, um die rundherum Stühle standen. Ich denke, insgesamt waren es um die 14-16 Stühle, die um jeden Tisch gereiht waren. Also gingen eine Menge Leute hier rein.
Nach einer Weile kam die Pflegerin erneut auf mich zu und meinte, sie habe die Therapeutin noch nicht erreichen können, und "Sie müssen bitte auf dem Gang Platz nehmen, um hier den Datenschutz der Patienten zu wahren, für die dieser Raum bestimmt ist". Klaro, weil man da auch nicht einfach vom Gang aus in den Raum sehen kann, bzw. die Patienten nicht sowieso ständig an einem vorbeilaufen. Seufz. Wir taten also wie uns gehießen.

Schließlich ging es auf 11 Uhr zu, und eine junge Frau mit Brille und wallendem, braunem Haar kam auf mich zu und stellte sich als die Psychotherapeutin vor. Nun schlug mein Herz bis zum Hals, denn der Abschied von meinem Liebling stand bevor. Puh, aufeinmal ging es dann doch sehr schnell. Die Therapeutin sagte uns, in welchen Raum ich komme solle, mein Mann half mir noch, den Weg dorthin zu finden, und dann verabschiedeten wir uns kurz und - naja, schmerzvoll für mich, schmerzlos im allgemeinen Sinne.
Und aufi ging es dann in das erste Gespräch - und für mich somit auch in den Alltag eines Patienten in einer Psychosomatischen Klinik.

Nach dem Gespräch fand ich meine Klamotten (einen riesigen Koffer, 10 Wasserflaschen zu je 1,5 Liter, eine Tasche mit allerlei Krempel und eine Plastiktasche) nicht mehr am Pflegestützpunkt vor, sondern die Sachen waren bereits aufs Zimmer gebracht worden. Und dann ging es ans Auspacken und Einziehen, sozusagen.

Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei für mich, im Gegenteil. Lasst euch überraschen, was noch alles mit mir angestellt wurde. ;)

Dienstag, 28. Oktober 2014

Endokrinologe II - Dr. "Ich bin nur die Vertretung...


... ich habe keine Ahnung von irgendwas!"

Natürlich habe ich die LT nicht genommen an diesem Morgen, aber dennoch habe ich gefrühstückt. Das hätte ich sonst nicht ausgehalten, denn ich wußte ja, das mich eine große Blutabnahme erwartet - und das erst kurz vor Mittag. So lange nüchtern bleiben, nein, das schaffe ich nicht mehr. Die Praxis dieses Endokrinologen befindet sich auf der anderen Rheinseite, somit waren wir (mein Mann & ich) mit Bus und S-Bahn unterwegs.
Wir haben die Praxis mehr oder minder direkt gefunden, und dann kam die Wartezeit. Anfangs war ich noch ganz guter Dinge, ich war gespannt auf den Arzt. Von einer Bekannten ist mir einiges zu Ohren gekommen von ihm, und ich wollte mir gerne eine eigene Meinung bilden. Doch nach einer guten halben Stunde dann vernahm ich etwas, das meine Laune schlagartig ins Gegenteil umschlagen ließ: ich hörte (und das konnte man nicht überhören, denn zwischen Theke und Wartezimmer gibt es keine Tür oder Wand, die die Stimmen von der Rezeption her dämmen könnten) wie eine der MTA's am Telefon einem Patienten mitteilte, das der Herr Professor (bei dem ich einen Termin hatte) nicht im Hause sei, da er Urlaub habe. Waaaaas mußte ich da hören? Wie bidde?
Ich wurde so wütend. Warum hatte man mir das vor einigen Monaten nicht schon

Montag, 27. Oktober 2014

PS Klinik - Der Anruf // Teil 2

Heute morgen klingelte mein Handy. Wie geneigter LeserIn mitbekommen hat, macht es das so gut wie gar nicht. Niemand hat die Nummer, außer meinem Mann - und der Uniklinik, respektive die PS-Abteilung. Allerdings brach es mitten im ersten Klingeln ab. Okay, dachte ich, vermutlich ein Versehen. Ich muß gestehen, ich bin nicht sonderlich erpicht gewesen, ranzugehen, denn ich hatte mich ganz fest darauf eingestellt, wenigstens noch diese Woche daheim verbringen zu können, ehe ich für einige Wochen in die Fremde schweifen muß. Ich versuchte, meine Nervosität - und somit auch mein vor Aufregung bis zum Hals pochendes Herz - unter Kontrolle zu bringen und lenkte mich am PC ab... Nach einer knappen halben Stunde ging ich in die Küche - die Hausarbeit rief. Da ich nicht zu sonderlich viel körperlichen Aktivitäten fähig bin, ist es zumindest doch der Spülkram, den ich u. a. täglich erledigen kann, und so freue ich mich meistens sogar auf die Ablenkung durch ein wenig Putzerei.
Das Handy klingelte erneut. Diesmal allerdings einige Male öfter. Mein Mann rief:
"Das ist wieder die Klinik."
Und da war es dann direkt wieder: das Herzrasen. Es war nicht so extrem wie vor einigen Monaten, als ich in der Überfunktion war. Aber es war unangnehm, und meine Hände wollten zittern vor lauter Anspannung. Diesmal war ja klar: ich durfte nicht nochmal absagen, das hatte ich mir fest vorgenommen.

Ich rief also zurück. Ich weiß sowieso nicht, warum auf meinem Handy angerufen wurde, nachdem ich meine Festnetznummer hinterlegt hatte. Ehrlich, Leute, ist nicht so schön mit schmerzenden Gelenken, wenn man so ein Spielzeugteil am Ohr halten muß - zudem in unserer Wohnung Funkloch herrscht, außer direkt am Fenster. Prima, genau an der Hauptstraße.
Die Dame am anderen Ende der Leitung sprach:
"Sie hatten ja gesagt, das sie morgen, also Dienstag, noch einen Termin hätten. Wir könnten Sie dann am Donnerstag aufnehmen. Sie müßten so zwischen 8:30 und 9:00 Uhr hier sein. Gebäude X."
Ich begann leicht zu zittern, genau das hatte ich mir ja gedacht. Die Angst trieb mir

Sonntag, 26. Oktober 2014

PS Klinik - die e-Mail / der Anruf

Zwei Tage nach meiner Vorstellung in der Psychosomatischen Abteilung der Uniklink stellte ich mit Überraschung fest, das mich bereits eine e-Mail eben dieser Stelle erreicht hatte. Die Ärztin, mit der ich im Gespräch gewesen war, teilte mir mit, das sie mich definitiv nach dem Termin beim Endo auf die Warteliste setzen würde, denn die Chefin hätte dies befürwortet. Somit wäre dann der zweite Termin, den wir vereinbart hatten, hinfällig. (Dieser zweite Termin wäre nur zur Abklärung gewesen, ob ich überhaupt geeignet bin für eine therapeutische Behandlung dort. Wozu man dann nochmal vor Ort vorstellig werden muß, kann ich nicht sagen. Ist halt eben so. ;))

Na also, das war schon mal was! Ich fand, das ist echt fix gegangen. Dann könnt ihr euch vorstellen, wenn mich die Schnelligkeit dieser Entscheidung schon überraschte, wie sehr ich erst überrascht war, als gestern - Freitag den 24.10.14 - das Handy klingelte. Mein Handy klingelt nie. Niemand außer meinem Mann hat die Telefonnummer dafür, es ist nur für den absoluten Notfall. Okay, in der Uniklinik dann hatte ich die Nummer angegeben. Dort hatten sie ausdrücklich nach einer mobilen Nummer gefragt, obwohl ich denen schon meine Festnetznummer gesagt hatte. Wie dem auch sein, kaum hatte mir eine junge Frau erklärt, das ich Montag oder Dienstag bereits in die Klinik "einziehen" könne, stürzte mein spitzenmäßiges, topmodernes Handy natürlich auch schon ab. Mein Mann, geistesgegenwärtig wie er ist, während ich schon wieder wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung lief und vor mich hinfastelte (vor Nervosität), schloss das Teledingsbums einfach an das Ladegerät und schaltete es erneut ein. Nun konnte er also auch die Nummer, die mich angerufen hatte, in Ruhe notieren und reichte mir den Zettel. Ja, wäre ich nicht drauf gekommen, so wirr und durcheinander war ich.
Ich rief also über das Festnetz in der Klinik an, entschuldigte mich für den Absturz der Technik, und teilte der Dame mit, das mir dies doch zu kurzfristig sei, da ich ja auch erst noch beim Hausarzt vorstellig werden müsse, um mir eine Einweisung zu holen. Sie klang herb enttäuscht. Ich sagte ihr:
"Es tut mir leid, das ich erstmal ablehnen muß. Ich hätte sehr gerne jetzt schon die Therapie angetreten, aber das ist doch sehr kurzfristig. Ich muß vorher noch so viel klären und erledigen..."
"Aber mehr als maximal eine Woche werden Sie nicht Zeit haben, wenn Sie Bescheid bekommen!"
Okay, gut zu wissen. Das geht dann wohl immer so hoppladihopp bei denen. Naja, was soll's, dann soll jemand anderes vor mir aufgenommen werden. Ist mir lieber, wenn ich ehrlich bin. Ich habe noch einiges zu tun - gewisse Dinge müssen angeschafft werden, gewisse Informationen muß ich mir vorher aneignen und, vor allen Dingen hat dies Vorrang, ich will erstmal mit der Vitamin D-Substitution beginnen, ehe ich in die PS Klinik gehe. Und dann erst werde ich bereit sein, mich von Daheim zu lösen...

Jedenfalls war das mal eine sehr schnelle - wie soll ich sagen? - Handhabe der Dinge. :O)

Samstag, 25. Oktober 2014

Psychosomatische Klinik - Erstgespräch

- Teil 2 -

Aus diesem Grunde gibt es im Anschluss an die wirklich ausführlich zu beantwortenden Fragebögen noch ein Erstgespräch mit einem Psychologen. Bei mir war es eine Dame, die mich aufgrund einer Zwangsstörung anfangs sehr irritierte. Allerdings habe ich das schnell erkannt, und so habe ich dann hoffentlich noch die Höflichkeit wahren können, nicht allzu verunsichert gestarrt zu haben.
Die Ärztin erklärte mir, worum es in dem Gespräch ginge: nämlich den Patienten ein wenig kennenzulernen, um beurteilen zu können, ob er geeignet ist, eine Behandlung in dieser Klinik anzutreten. Es gibt dort diverse Formen der Behandlung: die ambulante Behandlung beinhaltet eine therapeutische Begleitung bei psychischen Problemen (wie z. B. Angst, Depressionen, PTBS, Depersonalisationsstörungen, Essstörungen oder auch Störungen der

Sonntag, 19. Oktober 2014

Psychosomatische Klinik - Vorwort & Fragebogen

- Teil 1 - 

Das ist eine freiwillige Angelegenheit, eine "Vorstellung" in einer psychosomatischen Klinik bzw. in einer so bezeichneten Abteilung einer Uniklinik. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt haben mich die Ärzte zu Beginn meiner Erkrankung/en (kurz nach der OP) total kirre gemacht mit ihren Äußerungen über meine Symptome - nämlich das das alles mehr oder minder reinweg psychosomatisch wäre. Das dem nicht so ist, hat sich ja mittlerweile gezeigt, und doch erwäge ich, eine solche Klinik aufzusuchen. "Warum das?" wird geneigte/r LeserIn fragen. Ich hole ein wenig aus, um dies zu erklären:

 Kurz nach der OP, nach der ich ja keinerlei SD-Hormone und lediglich eine halbgare Empfehlung des Operateurs bekam, nach 3-4 Wochen erst beim Hausarzt vorstellig zu werden, erlitt ich nach 1,5 Wochen einen Kreislaufzusammenbruch. Seitdem bin ich durch die Hölle gegangen, um es gelinde zu formulieren, und ein Ende ist noch nicht in Sicht - allerdings haben sich viele Symptome wesentlich gebessert, andere sind (fast) ganz verschwunden. Dafür haben sich diverse Folgeerkrankungen (wie etwa Mangelerscheinungen aufgrund starken Vitamin D-Mangels) manifestiert. Zudem habe ich seit der Zeit nach der OP, als ich 10 Wochen nicht fähig war, Nahrung zu mir zu nehmen, ein zwiespältiges Verhältnis zur Nahrung. Ich esse regelmäßig, ja, fast pünktlich mittlerweile, ich esse viel mehr als früher, aber ich

Freitag, 17. Oktober 2014

die wichtigsten Blutwerte bei SD-Erkrankungen

Welche Werte sollten unbedingt - regelmäßig - kontrolliert werden?

1. Hierbei sollte vor allem auf folgende Werte ein Augenmerk gelegt werden:

fT3
fT4
TSH
Calcium
Kalium (leider noch immer weit unterschätzt und von vielen Ärzten ignoriert)
Vitamin D 25-OH  (unbedingt notwendig, die meisten SD-Kranke - vor allem Frauen - leiden unter starkem Vitamin-D-Mangel)
Ferritin (Speichereisen)
Vitamin B12

2. Ebenfalls wichtig sind folgende Werte, die immer wieder genommen werden sollten:

Symptome der Überfunktion (Hyperthyreose)

Herzrasen/Herzrythmusstörung
erhöhter Puls, Bluthochdruck
Nervosität, innere Unruhe
Schlafstörungen
Stimmungsschwankungen
vermehrtes Schwitzen
Überempfindlichkeit gegen Wärme
Gewichtsverlust trotz stark ausgeprägtem Hungergefühl
Appetitverlust
Muskelkrämpfe/Zittern, Muskelschmerzen
Zyklusstörungen
Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Durchfall/Verstopfung, Magendruck, Übelkeit)
Haarausfall

Manche Betroffene berichten, der Arzt hätte einen ÜF diagnostiziert und sie hätten dennoch die Symptome einer Unterfunktion. Dies ist folgendermaßen zu erklären:
leider gehen heutzutage noch immer sehr viele Ärzte nur vom THS-Wert aus, um die richtige hormonelle Einstellung des Kranken zu finden. Wichtig ist jedoch eine Beurteilung der freien Werte: fT4 & fT3. Sind diese Werte im oder sogar unter Normbereich und nicht erhöht, so liegt keinesfalls eine Überfunktion vor, selbst dann nicht, wenn der TSH unter 0.4 liegen sollte. Leider meinen die Halbgötter in Weiß allerdings, sobald der TSH unter Norm ist, wäre automatisch eine ÜF gegeben. Eine optimale Einstellung ist dann nicht mehr möglich, da in diesem Fall die Ärzte meistens zu einer Senkung der Hormone raten. Deshalb ist wichtig: immer fT3 & fT4 bestimmen, der TSH alleine ist nicht aussagekräftig genug!

Sind die freien Werte stark erhöht und der TSH zudem sehr niedrig (unter 0.4), 
dann ist eine Überfunktion gegeben!

Symptome der Unterfunktion (Hypothyreose)

Schwindel (Schwank- und Drehschwindel)
Benommenheit
Trockene Haut, raue Haut, kühle Haut
Unfähigkeit zu Schwitzen
Gewichtszunahme ohne veränderte Essgewohnheiten
niedriger Puls, Bluddruckabsenkung
verlangesamter Herzschlag
Durchblutungsstörungen mit Mißempfindungen (z. B. das sogenannte "Ameisenlaufen")
Zyklusstörungen
Störung der Libidio/Potenz
Magen-Darm-Probleme (Verstopfung, Magendruck)
Antriebslosigkeit
Kälteempfindlichkeit, ständiges Frieren
extreme Müdigkeit, hohes Schlafbedürfnis
Teilnahmslosigkeit
Verlangsamung (langsame Sprache, verlangsamte Reflexe)
Wortfindungsschwierigkeit
Gedächtnisschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten
Muskelschwäche
brüchige Nägel
spröde Haare (vermehrt auch Haarausfall)

Bei einer Unterfunktion herrscht ein verlangsamter Stoffwechsel, womit die Gewichtszunahme bei unverändertem Essverhalten erklärt ist. Viele Betroffene meinen dann, sich zwielichtigen Diäten zuwenden oder ihre Nahrungsmengen reduzieren zu müssen. Dies kann fatale Folgen für die Gesundheit nach sich ziehen, denn meistens gehen Schilddrüsen-Erkrankungen mit Mangelerscheinungen Hand in Hand. Wichtig ist ein Vitamin- und Nährstoffstatus, sowie eine anfänglich zeitnahe Kontrolle der SD-Werte.

Sind die freien Werte (fT3 & fT4) sehr niedrig und der TSH stark erhöht, 
dann ist eine Unterfunktion gegeben!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Psychotherapeutin I - Psychosomatik oder jetzt doch nicht?

Vor einigen Wochen hatte ich mir einen Termin in einer psychosomatischen Klinik ausgemacht. Ich will abklären, ob nicht doch die Angst oft Schuld daran hat, das ich ein so seltsames Essverhalten entwickelt habe. AUCH Schuld daran hat, versteht sich. Wie bereits erklärt bin ich der Meinung, das die meisten Symptome allein hormonell bedingt sind/waren. Jedenfalls bat ich meine PT (= Psychotherapeutin) per e-Mail, mir einen Attest oder ähnliches auszustellen, damit ich es in meinen Unterlagen abheften und in der Klinik vorlegen könne.
Vergangene Woche also hatte ich wieder einen Termin. Zur Zeit machen wir weniger Termine, da eine wöchentliche Sitzung nicht mehr notwendig ist. Die PT sah mich erstaunt an, als sie mich auf meine Bitte hin ansprach.
"Warum denn eine psychosomatische Klinik?"
Sie sehe keinen Anlass, das ich dort vorstellig würde. Waaaas? Jetzt ehrlich? Ich meine, ich höre mir seit Monaten, ach, was sage ich, seit einem Dreivierteljahr

Dienstag, 14. Oktober 2014

Psychotherapeutin I - Vorwort: eine kleine Geschichte zur Angst

Ganz klar, mein Lieblingswort: die Psychosomatik. *würg* Diese Ärztin, die ich bereits seit Dezember 2013 konsultiere, verwendete es Anfangs sehr oft, später dann weniger, dann gar nicht mehr. Angeblich hat sie Hashimoto (eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) - jedenfalls behauptet sie das, ich würde an sich auch glauben, das es stimmt, jedoch ihre Äußerungen hinsichtlich dieser Erkrankung lassen mich daran zweifeln, das sie wirklich darunter leidet oder sich näher damit beschäftigt hat.
Zu Beginn ging ich zu ihr, da ich ein gestörtes Ess-Verhalten entwickelt hatte. Nein, Moment, das stimmt nicht so ganz, ich litt unter extremer Ess-Angst, das ist etwas völlig anderes! Aufgrund meiner SD-OP und dem "Runterknüppeln" meines TSH (von 34 binnen zwei Wochen auf 0.01), also von einer starken UF in eine schlimme ÜF, spielten die Hormone mehr als verrückt, und sie waren es, die mir das Essen unmöglich machten. Ich verlor in 10 Wochen 35 kg, und so fühlte ich mich dann auch: schlapp, am Ende meiner Kraft, die Muskulatur hatte sich abgebaut, ohne Hilfe konnte ich nicht mehr gehen und stehen. Jedenfalls dachte ich damals - und weil auch Internist II der Meinung war, das wäre alles nur psychosomatisch - das es nicht schaden könne, sich unterstützende Hilfe zu holen, um mental etwas Festigung zu erzielen. (Und außerdem habe ich zu diesem Zeitpunkt den Ärzten auch noch blind vertraut, von Naivität geleitet also kam ein Anzweifeln der ärztlichen Ratschläge gar nicht in Frage.)

Das nur die kleine Erklärung, um was es anfänglich ging. Mit der Zeit jedoch (meine Sitzungen waren, mit einer kleinen Unterbrechung, regelmäßig auf ein Mal die Woche festgelegt), da ich wieder fähig war, Nahrung aufzunehmen, ging die Thematik weg vom Essen. Natürlich wurde weiterhin Angst thematisiert, jedoch ist auch die Angst,

Internist III - Dr. "böse Vitamine"

um den 14.08.2014

Und doch gehe ich noch ein 4. Mal hin. Diesmal wieder mit meinem Mann. Und zwar aus dem Grund, weil wir uns eingehend zu Hause beraten haben, wie und was wir als nächstes machen sollen. Wir haben lange den Verdacht, das ich unter Mängeln leide. Alles deutet darauf hin:
Gangunsicherheit, Geruchsempfindlichkeit, Kopfschmerzen/Muskelschmerzen, endlose Müdigkeit, Schwächegefühl, müde Augen/geschwollene Tränensäcke, Rillen auf den Nägeln etc. Und wir wollen gemeinsam mit einem Arzt sprechen und ihn dahin bringen, erneut eine BA durchzuführen und den Vitaminstatus zu checken. Gesagt, getan, wir gehen also erneut zu Internist III.
Wir sprechen gemeinsam die Problematik des Vitaminmangels an. Und dann kommt ein Spruch, den ich nicht vergessen werde:
"Ja ja, immer wenn sich der Mensch nicht mehr zu helfen weiß, dann sind es die bösen Vitamine, die Ärger machen! Dann muß man sich anders ernähren, dann stimmt auch alles wieder."
Hä? Wie bidde? Waaaas sagt der da?
"Aber dann muß man doch erstmal wissen, welche Mängel man hat," werfe ich ein.
Der Arzt lächelt breit, auf so eine großväterlich-nette Art, irgendwie kommt mir das in diesem Augenblick hinterhältig vor.
"Man ist, was man denkt, was man ist. Wenn Sie sich immer einreden..." Boah, nicht schon wieder dieser Spruch! Dann labert er wieder von seinen Lebensmitteln und das man ruhig auch mal dies und das essen kann... blubberbla. Mein Mann sagt ihm - wohl zum 3. oder 4. Mal nun - das ich ein Leben lang Vegetarierin bin, und das es Nährstoffe/Vitamine/Spurenelemente gibt, die ein Vegetarier so gut wie gar nicht zu sich nimmt. Aber der Arzt hört nicht zu. Er erzählt einen von seiner Psychosomatik und das das dann eben ein Fall für den Psychotherapeuten ist, der soll sich darum kümmern, das wäre eben nicht sein Gebiet.

Zum Rezept (Novothyral): Er sprach uns tatsächlich (naja, immerhin hat er es ja in seine Unterlagen eingetragen) auf das Rezept an. Nein, liebe Leute, er fragte nicht: "wie kommen Sie denn mit dem neuen Medikament zurecht?", er fragte grade heraus und ganz platt: "haben Sie das Rezept eingelöst?" Meine Augen weiteten sich vor lauter Überraschung ob dieser nicht sehr subtilen Frage nach seinem Budget. Als mein Mann ihm antwortete, das es sich dabei um das falsche Rezept gehandelt hatte und wir es aus diesem Grunde nicht haben einlösen wollen, grinste Dr. "böse Vitamine" uns an, vermerkte etwas in der Akte (vermutlich sowas so Intelligentes wie "kann nochmal ein Rezept ausstellen, die haben das hier nicht abgeholt") und meinte, was ich denn dann nehmen würde. Ich sagte ihm, das ich lediglich die LT erhöht habe und, gleich wie die Werte in nächster Zeit sind, auch erstmal so nehmen würde. Daraufhin nickte er nur grinsend.
Ich empfand es als befremdlich, das ein Arzt, der einem etwas aufschreibt, nicht nochmal nachhakt, das man doch dieses Medikament auch einnehmen soll... oder zumindest irgendwie Stellung dazu nimmt. Es war, als wäre ihm das sowieso schnurze, weil er sich eben nicht damit auskennt und froh war, das man ihn nicht zur Verantwortung ziehen könne, wenn sich um das falsche Medikament gehandelt hätte.

In diese Praxis setze ich jedenfalls keinen Fuß mehr. Nicht, weil mir nicht paßt, was dieser Arzt geblubbert hat. Nicht nur das. Sondern weil er in seiner Verwirrung mal so, mal so redet. Er erzählt etwas von den freien Werten, dann kontrolliert er sie doch nicht. Sein Gerede von ganzheitlicher Heilung mag gut und schön sein, zieht aber bei SD-Erkrankungen nicht. Und das man, wenn man SD- krank ist, einen Psychotherapeuten konsultieren soll, weil man sich die Symptome, die offensichtlich von einer Mangelerscheinung zeugen, nur einredet und deshalb krank ist... Nee, liebe Leute, nicht mehr mit mir! So einen Müll höre ich mir seit der OP an, und ich könnte schreien, wenn ich das Wort "Psychosomatik" nur höre! Davon mal ganz ab, das ich seit einem 3/4 Jahr eine Angsttherapeutin konsultiere... das hatte ich diesem Dummschwätzer aber auch gesagt, mehr als ein Mal.

Fazit: wer sich stundenlang Geblubber in sonorem Tonfall anhören will von einem unfähigen Arzt, der sich einen Orden an die Brust heften will, weil er angeblich so gut wie nie Rezepte für Medikamente ausstellt und eben diese aber allen in die Hand drückt während meiner Besuche (und auch empfiehlt, und zwar in einem Maße, als bekäme er Geld dafür, wenn er die Medis unters Volk bringt), ist hier gut aufgehoben. Ich habe kein Problem mit Spiritualität. Und auch nicht mit ganzheitlicher Heilung - wenn man sich denn auf dem Gebiet auskennt, auf dem man heilen will. Aber leeres Geschwätz, darauf reagiere ich allergisch, und bei diesem Arzt habe ich innerlichen Hautausschlag bekommen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Internist III - Dr. "Laberbacke"

um den 22.07.2014

Neuer Versuch, neuer Arzt. Sympathische Ausstrahlung, warme Augen, Graufuchs, also nicht mehr so junges Kaliber, gefällt mir. Die erste Begegnung: spirituell angehaucht, irgendwie - seltsam, das Gespräch mit ihm. Er erscheint mir ein wenig verwirrt, aber ich denke mir nichts dabei, immerhin geht es mir nicht gut. Dieses innerliche Wanken und Schwanken macht mich kirre, die Gangunsicherheit, Geruchsempfindlichkeit. Das wirft mich aus der Bahn, und das Gespräch mit dem Arzt dauert gute 45 Minuten. Wow, so lang, der nimmt sich aber Zeit. Er macht ein paar Pillepalle-Untersuchungen (Blutdruck messen und meinen Rücken mal angucken), dann erzählt er was über die Ernährung ("es gibt Nahrungsmittel und es gibt Lebensmittel") und das man auch mit wenig Geld gut essen kann. Als er anspricht, das man zur BA immer ohne die vorherige Einnahme von LT kommen soll - und das man die freien Werte T3 & T4 mit nehmen muß, um eine klare Aussage über die SD-Werte zu bekommen -, da denke ich: "Treffer, endlich einer, der weiß, um was es geht!"

Ooookay, anderntags dann zur BA, nüchtern, ohne LT. Dann auf's Ergebnis warten. Ich bin gespannt. Leider nicht so aussagekräftig, da ich die Dosis von 75 µg auch erst 2,5 Wochen genommen habe. Und das sage ich dann dem Arzt bei der

Donnerstag, 9. Oktober 2014

HNO VI - Hörtest & Gleichgewichtsprüfung

1. Hörtest:
Eine kleine Kabine, ein Stuhl. Man bekommt Kopfhörer auf. Zuerst rechts, dann links werden nun Töne auf die Kopfhörer gelegt, die sich in verschiedenen Frequenzbereich befinden: helle Töne, dumpfe klopfende Töne, piepsende, pfeifende Töne. Dann erklingen, wieder zuerst rechts, dann links, nochmal alle diese Töne - mit dem Unterschied, das auf dem anderen Ohr ein Rauschen zu hören ist, welches man ignorieren soll. Sobald man einen dieser Töne wahrnimmt, drückt man auf einen Knopf.
Eine recht schnelle, schmerzlose Angelegenheit. Mein Hörtest ergab - wie der Test im Oktober/November '13 schon - das ich über ein ausgezeichnetes Gehör verfüge, mit einem Hörvermögen von nahezu 100% beidseitig. Trotz Tinnitus-Geräuschen konnte ich wirklich jeden noch so kleinen Ton wahrnehmen. Na wenigstens was! :o)

2. Gleichgewichtsprüfung (= Vestibularisprüfung):
In einen bequemen Stuhl setzen (diese Untersuchung kann, so wie ich mitbekommen habe, wohl auch im Liegen durchgeführt werden) und entspannen. Es soll eine kalorische Spülung durchgeführt werden, während der mit einer Videobrille (die komplett lichtundurchlässig ist) die Augenbewegung gemessen wird, der sogenannte Nystagmus. Bei der kalorischen Spülung handelt es sich um warmes und kaltes Wasser, das zuerst rechts, dann links das Ohr durchspült. Diese Spülung löst den

Die HNO's - Vorwort zu den Hals-Nasen-Ohren-Ärzten :O)

Okay, zu den HNO's, jedenfalls warum es so viele sind, die ich bisher konsultiert habe, schulde ich geneigtem LeserIn einige Worte zur Erklärung:

~ Mein eigentlicher "Haus-HNO" ist HNO Nr. 1, aber leider praktiziert er nicht mehr. Ihn hat es sehr schwer getroffen, ist er nämlich an Lungenkrebs erkrankt. An dieser Stelle wünsche ich ihm von Herzen alles Gute! Er war ein ganz toller, wunderbarer Arzt, und es hat mich schwer getroffen zu hören, das es ihm so schlecht geht...

~ HNO II nenne ich die Praxis, in der ich zur Kontrolle nach der SD-OP war. Dort wurde nachgesehen, ob meine Stimmbänder bei der OP zu Schaden gekommen sind - zum Glück nicht! Doch weitere Untersuchungen habe ich dort nicht durchführen lassen, deshalb findet diese Praxis hier auch keine weitere Erwähnung.

~ HNO III ist die Praxis, in der ich mich zwangsläufig untersuchen lassen mußte, als ich im Herbst 2013 in die Notaufnahme ging aufgrund des extremen Schwank- und Drehschwindels, der mich plagte. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht fähig, Nahrung zu mir zu nehmen, umso schwerer fiel mir jedwede Bewegung. Ich kam nun in das Sprechzimmer (die Praxis befindet sich zwar im Krankenhaus, ist allerdings eine gesonderte Arztpraxis, heißt, man kann als Nicht-Krankenhaus-Patient dort ebenfalls Termine bekommen - dementsprechend voll war das Wartezimmer), und die sehr, sehr junge Ärztin meinte, ich solle mich direkt hinsetzen und "nicht erst groß stehenbleiben und umkippen". Hahaha, vielleicht fand sie diesen Spruch witzig anhand meines Anblicks, ich wankte und wackelte, das war nicht mehr feierlich.
Diese junge Frau meinte auch, es würde vollkommen ausreichen, mich mal zur rechten und linken Seite "zu werfen" - an sich nur ein Test um Lagerungsschwindel

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Internist V - die MTA / das "Attest"

Am 13.10.14 habe ich einen Termin in der Uniklinik, und zwar in der psychosomatischen Abteilung dort. Weil Internistin Dr. "Unfähig" ja meinte, mein Schwindel und die Taubheit meiner Füße wären psychosomatische Störungen. Ja ja, genau. Jedenfalls habe ich mir gedacht, ich kläre das mal in einer solchen Abteilung ab, dann habe ich Schwarz-auf-Weiß für alle weiteren unfähigen Weißkittel eine Bestätigung, das es körperlich (also somatisch) und nicht psychisch bedingt ist.
Für meinen Termin in der Klinik soll ich alle Unterlagen in Kopie mitbringen, die ich bis dato gesammelt habe aufgrund meiner nahezu unendlichen Arztbesuche. So kann man dort direkt eingrenzen - wenn Ergebnisse vorliegen - an was es liegen könnte bzw. an was es nicht liegen kann. Und so dachte ich mir - und das ist ja einer der Hauptstörfaktoren, wegen der ich seit einem 3/4 Jahr von Arzt zu Arzt renne - wäre es natürlich optimal, eine Bescheinigung von Internist Nr. 5 zu bekommen, das er bei mir PNP diagnostiziert hat.

So. Am Montag rief ich in der Praxis an. Die nette junge Dame fragte:
"Was wurde bei Ihnen festgestellt?"
Ich wiederholte ungefähr 4-5x den Begriff: Po-ly-neu-ro-pa-thie. Ich hörte sie sagen:
"Poly...." Pause. Dann wieder: "Poly..." Pause. Erneut: "Poly..." Schließlich: "Okay, ich sage bescheid und dann rufen wir Sie wieder an, wenn Sie es abholen können."
Dienstag Nachmittag klingelte das Telefon. Die Praxis war dran, die nette junge Dame, mit der ich am Vortag bereits gesprochen hatte.
"Ich wollte nochmal nachfragen, was genau bei Ihnen festgestellt wurde... ?"
Ich wiederholte den Begriff erneut um die 3-4x. Wieder hörte ich sie sagen:

Dienstag, 7. Oktober 2014

Radiologe III - Dr. "Nett"

06.10.14, Montag

Ich liebe junge Ärzte! :P Und in dem Krankenhaus, in dem ich heute (in einer gesonderten Praxis allerdings) vorstellig wurde, traf ich nur auf junge Ärzte. Sooo jung, das ich dachte, das die meine Kinder sein können... Nerv. Ärzte mit Erfahrung, gerne, aber junge Krankenhausärzte? Gibt nix Schlimmeres, weiß ich mittlerweile. Bin im vergangenen Jahr an so viele geraten, mir reicht's! Und so war ich mäßig euphorisch, als mir ein so junger Knilch die Hand schüttelte, das ich am liebsten direkt wieder aus dem Sprechzimmer gestürzt wäre. Dennoch blieb ich - natürlich. Er sah auf das Blatt, das ich hatte ausfüllen sollen, und das schon echt eine Klasse für sich war. Jedenfalls in persönlichem Bezug auf mich selber, denn all diese Fragen hätte ich mit 'nein' wie auch mit 'ja' beantworten können. Zum Beispiel:
Haben Sie trockene Haut bekommen? nein ja
Zu Beginn, die ersten Monate nach der OP, da war meine Haut so trockenen... trockener noch, als zu vor schon. Aber mittlerweile ist sie eher weich und ein wenig fettig... Was kreuzt man dann an?
Oder auch diese Frage:
Fallen Ihnen vermehrt Haare aus? nein ja
"???" hätte ich am liebsten schreiben wollen. Zuerst ja, dann nicht mehr, dann wurden meine Haare spröde. Und so ging es nahezu bei jeder Frage. Letztendlich

Montag, 6. Oktober 2014

Radiologe II - Knochendichtemessung

Mein neuer Hausarzt (= Internist V) riet mir, eine Osteodensitometrie  (= Knochendichtemessung) vornehmen zu lassen, und zwar aufgrund meines viel zu niedrigen Vitamin D-Wertes. Ihr erinnert euch?: 12 ng/ml (Referenz: 30-100 ng/ml). Dies kann (muß aber nicht) ein Anzeichen für Osteoporose sein. Da meine Mutter unter dieser Krankheit leidet, ist es naheliegend, das ich ebenfalls damit zu tun haben könnte.
Gut, ich ließ mir also einen Termin geben bei dem Radiologen, den Internist Nr. 5 mir empfohlen hatte - nicht irgendein Radiologe wohlgemerkt, sondern ein Spezialist für Untersuchungen dieser Kategorie.

Natürlich war ich nervös, als ich dann diese Untersuchung googlete. Keine gute Idee, wie ich mittlerweile wissen müßte, denn oft macht man sich wegen ungelegter Eier verrückt. Als ich dann las, das man diese Untersuchung u. a. mit einem CT bestimmen kann... da war meine Laune schon im Keller, denn mein letztes CT hatte ich erst am 05.09.14 - und das war ja nicht mein einziges dieses Jahr, insgesamt war ich 3x im "Ring", und zu viel ist nun wirklich nicht gesund.
  So, aufi ging es dann also, ab wieder zum Radiologen. Ich wartete kaum 10 Minuten, als ich auch schon ins Untersuchungszimmer gerufen wurde, von einer Dame, die lediglich die Untersuchung vornimmt, die also selber keine Ärztin ist. Und wozu auch? Ich kam dann unter eine Apparatur (einen sogenannten DXA-Messplatz), und muß sagen, das meine Laune sich augenblicklich hob. Nix mit extremer Bestrahlung, wenn man natürlich auch durchleuchtet wird. Dennoch - schon mal ein Pluspunkt für diesen Spezialisten.
Die Untersuchung selber war entspannt - oder sollte ich sagen: entspannend? Bestrahlt werden linke und rechte Hüfte, sowie die Lendenwirbelsäule. Man liegt

Internist IV - Frau Dr. "Unfähig"

Mein Mann hat mich begleitet. Macht er zwar fast immer - noch - aber manchmal auch nicht mehr, da ich mittlerweile die Panik vor den Ärzten abgelegt habe. Leider bin ich zunehmend (!) verwirrt und habe furchtbare Probleme mit dem Gedächtnis, kann mir nichts mehr merken und bekomme oft beim Reden die Zusammenhänge nicht mehr mit. Aus diesem Grunde - und vornehmlich aus diesem Grunde! - begleitet mein Mann mich.
 So, die Symptome waren zu diesem Zeitpunkt akut: Gangunsicherheit, Linksdrall beim Laufen bei extremen Gerüchen, starke Geruchsempfindlichkeit, rechtsseitige Schläfenschmerzen, taube Füße. Ich habe eine Liste mit Symptomen ausgedruckt, die ich künftig den Ärzten mitnehmen wollte. Mein Mann meinte, ich solle doch mal zu der Frau Doktor gehen, die in der Praxis von Internist Nr. 1 ist - meinem ehemaligen (langjährigen) Hausarzt also. Naja, dachte ich mir, warum eigentlich nicht? Obwohl... wenn ich mich richtig erinnerte, dann war das so eine Tabletten-Tante. Aber naja, ausprobieren kann man ja mal, vielleicht hört die ja mal zu.

Gesagt, getan, Termin stand, wir fuhren mit dem Bus hin - ging auch recht zackig, wir waren morgens um 8 Uhr schon dran. Ich hatte wohlweißlich nicht gefrühstückt - folglich also auch meine LT nicht genommen. Als ich der Ärztin gegenüber saß war ich froh, das ich die Liste der Symptome dabei hatte, unter ihrem freundlich-distanzierten Blick fiel mir nämlich alles aus dem Kopf. Typisch in den letzten Monaten. Ich reichte ihr die Liste, sie sah nur drüber, hob den Kopf

Sonntag, 5. Oktober 2014

Zahnarzt - Dr. Hardcore-Narkose die 1.: "Sie sind doch gesund!"

Seit der OP vertrage ich keine Narkotika mehr. Oder ich sage mal so: die Narkose selber macht mir ganz schön zu schaffen. Als ich bei meinem "Hauszahnarzt" war, morgens gegen 11 Uhr, verpaßte er mir eine Spritze, um aus einem Zahn die Karies zu holen. Ich hatte fast eine Woche später noch Kreislaufprobleme, nur aufgrund der "kleinen Spritze". Woher das kommen kann? Ganz einfach: ich befand mich zu dieser Zeit in einer leichten Überfunktion. In den Narkose-Spritzen ist Adrenalin. Bewegt sich der Körper in einer Überfunktion, in der der Stoffwechsel folglich sowieso erhöht ist (Begleiterscheinungen sind Herzrasen und erhöhter Ruhepuls), wirkt das Adrenalin der Narkose noch zusätzlich "pushend". Somit ist es also durchaus möglich, das man in der ÜF keine Narkotika verträgt. Ein guter Arzt weiß das - wie zum Beispiel der Oralchirurg, der mir eine Woche vor dem Besuch beim "Hauszahnarzt" bereits bei einer Behandlung die Frage stellte:

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Internist V - Nachtrag: zu hohes Eisen

Ich hatte Internist Nr. 5 das Ergebnis (siehe hier) der BA beim Hautarzt vorgelegt, noch ehe er mir meine aktuellen Werte ausgedruckt hatte. Er sah nicht so überrascht aus, wie ich dachte, das er aussehen würde, wenn er den Eisenwert erblickte. Im Gegenteil, es schien etwas zu bestätigen... und das machte mir ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Also, noch mulmiger als eh schon ständig...
"Es gibt eine Krankheit, die nennt sich 'Eisenspeicherkrankheit' - ich glaube nicht, das es das ist, sondern das das Eisen bei Ihnen so hoch ist, weil Sie unter einem starken Vitamin D-Mangel leiden. Das kann schon mal alles im Körper durcheinander bringen. Wir füllen erstmal das Vitamin D bei Ihnen ein wenig auf, und dann schauen wir, ob das Eisen sich wieder normalisiert."
Und das klingt plausibel. Ich sagte nickend:
"Zumal ich gar nicht wüßte, wie ich als Vegetarier an so viel Eisen über die Nahrung kommen sollte..."

Man bedenke, das mir bei Internist III eine Anämie bestätigt wurde... also Blutarmut mit latentem Eisenmangel. Kommt dann mit der Eisenspeicherkrankheit nicht wirklich hin. Aus diesem Grunde bin ich wohl auch nicht panisch. Und der Wert der neuen BA ist auch schon um einiges niedriger als noch eine Woche zuvor bei Dr. Schlaftablette:



Nun behalten wir das mal im Auge. Ende Oktober habe ich einen Termin beim Endokrinologen, und der wird mit Sicherheit auch Blut abnehmen. Mal schauen, wie der Eisenwert dann ist...

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gastroentologe II - der Ruhige

Was mit meinem Magen ist, ist weitgehend abgeklärt. Das hatte der überaus nette Arzt mir ja erklärt: Reflux-Krankheit, der Magenpförtner ist stark eingerissen, aus diesem Grunde kommt die Magensäure auch im Sitzen in die Speiseröhre und den Mund. Aber der Druck im Magen, der hat auch nach einem Jahr nicht nachgelassen. Also habe ich mir bei einem Gastro-Internisten einen Termin geben lassen. Dieser Arzt ist bekannt in Wiesbaden und ich habe bisher nur Gutes über ihn gehört. Warum ich damals nicht zu ihm bin? Er hatte Urlaub, als ich dringend die Magenspiegelung habe machen lassen müssen. Wie dem auch sei.

Montag also bin ich zu ihm gegangen. Nach einer knappen halben Stunde Warterei (ist normal, ich wundere mich bei manchen Ärzten, wenn ich schon nach zehn Minuten dran komme :D ) kam ich in ein 2. Wartezimmer. Nochmal 10-15 Minuten warten. Dann wurde ich reingerufen. Ein älterer Arzt, ruhige Ausstrahlung, besonnen, ernsthaft. Aber sehr sympathisch. Naja, hab ja einen Hang für ältere Ärzte.
Ich erzählte ihm also, das ich vor einem Jahr eine SD-Komplett-OP hatte, und das ich seitdem

Hautarzt I - Dr. Schlaftablette

Rillen auf den Nägeln, die mit der Zeit immer tiefer werden. Sehen unangenehm aus, zuweilen habe ich auch ein Taubheitsgefühl, als wären die Fingerkuppen eingeklemmt. So hart sind die Nägel geworden. Mir ist an sich das Aussehen gleich, jedenfalls das meiner Nägel, aber sie haben sich seit der OP verändert. Ich bin dann in die Apotheke und habe die - echt fitte - Dame dort gefragt, was das sein könnte. Sie meinte, das deute auf einen Nährstoffmangel hin, aber genaueres könne nur der Hautarzt anhand einer Blutabnahme feststellen. Ooookay, dann also dort einen Termin ausgemacht - natürlich war der Herr Doktor genau dann im Urlaub, also 4 Wochen Wartezeit. Und dann direkt morgens um 7 Uhr hin, boah wie schön. Habe natürlich vorsichtshalber mein LT nicht genommen - und logischerweise auch nicht gefrühstückt. Ich brauche nur "Blutabnahme" hören, dann halte ich mich strikt an diese Regelung, auch wenn die SD-Werte gar nicht genommen werden. Man weiß ja nie...

So, morgens dann also zum Dr. "nicht der aus der Bravo". Schlaftablette ist noch ein Wachmacher gegen den Knilch, ehrlich. Schläft beim Reden fast ein. Er guckt also auf meine Nägel.
"Sowas kann schon mal vom Lackieren kommen," sagt er dann. Tonfall, als wäre er gerade

Dienstag, 30. September 2014

Internist V - aktuelles Blutbild

Vorweg kann ich nur sagen: es wundert mich sehr, das zwei Ärzte in einer Praxis ansässig sind, und der eine nur murkst, anstatt den anderen, der sich offensichtlich viel besser mit Stoffwechselerkrankungen auskennt, einfach mal um Rat zu bitten bzw. den Patienten mit seiner Psychosomatik zu nerven, statt ihn dann zum anderen Arzt zu schicken. Wäre alles so einfach gewesen, und ich hätte mich schon vor einem Jahr in bessere Hände begeben können. Aber nein, da will Internist II wohl selber als Held dastehen, erzählt einen davon, das das alles nichts mehr mit der SD zu tun haben kann und schiebt alles auf die Psychosomatik. Ich sag ja, der hat den Ball diesbezüglich ins Rollen gebracht, und ich kann dieses Wort mittlerweile schon nicht mehr hören. Seufz.

Jedenfalls war ich gestern erneut bei Internist V, und dieser sagte dann folgendes:
"Also normalerweise ist PNP anhand eines zu niedrigen Vitamin B 12-Wertes festzumachen, wenn alles neurologische ausgeschlossen wurde. Dahingehend haben Sie allerdings keinen Mangel. Sie haben allerdings einen großen Vitamin D-Mangel. Ihre anderen Werte sind zwar auch niedrig, aber ich denke, das sich das alles legen wird, sobald das Vitamin D wieder im Normalbereich ist. Ich fürchte, das daher Ihre PNP kommt, weil alles durcheinander ist. Nur Ihre SD-Werte sind sehr gut."
Ich habe ihm aufmerksam zugehört, denn das ist das erste Mal seit einem Jahr, das ein Arzt in normalem Tonfall mit mir spricht, ohne sich immerzu einen zu grinsen. Und in einem ernsten Tonfall noch dazu, so also, wie man mit einem Kranken sprechen sollte (ist jedenfalls meine Meinung).
"Hat denn jemand in Ihrer Familie -" er zögert einen kurzen Moment, als traue er sich kaum, es auszusprechen, "- Osteoporose?"
"Ja," sage ich, "meine Mutter."
"Wann hat sie die ungefähr bekommen? Oder: wann ist es bemerkt worden?"
"Ich glaube, da war sie Mitte/Ende Vierzig. Oder Anfang Fünfzig."
Der Arzt nickt, als rieche er den Braten bereits.
"Dann beraumen wir eine Untersuchung der Knochendichte an. Gehen sie zu Dr. F.... , der kennt sich sehr gut damit aus und macht den Test sehr gewissenhaft und gründlich. Und nehmen Sie Dekristol. Ein Mal wöchentlich, zum oder nach dem Frühstück, mit etwas Fettigem. Die Pillen brauchen Fett, um richtig aufgenommen werden zu können. Ab Januar dann nur noch alle zwei Wochen eine. Und Ende November/Anfang Dezember machen wir nochmal ein Blutbild und schauen alle Werte an, ob sich ein wenig etwas getan hat."
Ich nicke die ganze Zeit, um ihm zu zeigen, das ich das auch verstehe. Er versteht es, das spüre ich und sehe es an seinen Augen. Er nimmt nicht nur mich ernst, sondern auch meine Krankheit.
Ach: und eingangs, da fragte er tatsächlich: "Wie geht es Ihnen?" Das hat mich schon sehr, sehr lange kein Arzt mehr so ernsthaft gefragt.  Zum Abschluss fragt er noch, ob ich einen Ausdruck der Werte für die Unterlagen haben möchte - und ich denke nur: "Wow, der denkt mal mit!" Er kann ja anhand der Massen an Unterlagen im PC selber sehen, wie oft ich bei welchen Ärzten war... wie gesagt, er denkt mit.

Ich will sehen, wie es mit den D3-Pillen läuft. Ich habe zwar von einigen gehört, das die Dosis bei einem solchen Mangel viel, viel zu niedrig ist, aber ich probiere es trotzdem.
Als kleinen Anhaltspunkt nenne ich euch mal den Normwert:
25-OH-Vitamin D - 30-100 ng/ml -> dieser Wert ist von Labor zu Labor unterschiedlich, zeigt euch aber einen ungefähren Wert als Anhaltspunkt. Mein Wert liegt derzeit übrigens bei 12 ng/ml. Ich hoffe, das die Untersuchung auf Osteoporose negativ ausfällt - also keine Osteo entdeckt wird...
Na denn!

Montag, 29. September 2014

Gastro I - Nachtrag

Dies habe ich in meinem alten Blog gefunden - die Anmerkung, ganz frisch nach dem Besuch bei diesem grauenhaften Magen-Darm-Fuzzi:

08. November 2013, Freitag
Wie dem auch sei, alles lief wie es geplant war (jedenfalls von den Ärzten, nicht von mir, das will ich hier mal festhalten!), und Freitags gings dann zur Koloskopie. Ich hatte schreckliche Angst vor der Narkose. Wie wir ja alle mittlerweile wissen, das vertrage ich gar nicht gut. Die Tussi, die mir den Wattedingens in die Nase schob, um mich an den Sauerstoff anzuschließen, war recht unsanft, kannte sich auch keinesfalls mit Angstpatienten aus und war tatsächlich verwundert, als ich Panik bekam. Dieses Watteteil war aufeinmal richtig heiß - sie meinte nur, das käme mir nur so vor, sie könne sich das nicht vorstellen... wechselte einfach die Nasenseite... selbe Spielchen... boah, Horror. Dann kam der Arzt "guten Tag, dann bis nachher" so nach dem Motto... zack Spritze und weg war ich.
Nach der Narkose ging es mir - ha, wen wundert es jetzt? - nicht so prickelnd. Als wir dann nach knapp 2 Stunden beim Arzt drin saßen, sah er uns (Ralfi ist ja jedesmal an meiner Seite) herablassend an.
"Alles in Ordnung mit dem Magen. Aber Sie haben Sodbrennen." In echt jetzt?! Also dafür muß ich nicht erst Medizin studieren, um das zu wissen!
"Das Sie über 20 kg abgenommen haben, glaube ich Ihnen nicht. Dann würde bei Ihnen die Haut runterhängen und Sie wären richtig abgemagert. Von mir aus könnten Sie ruhig noch mehr abnehmen."
Bamm! Das hat gesessen! Das hat mich dermaßen runtergezogen... ich will nix sagen, aber ich bin mittlerweile bei 27 kg in 8 Wochen. Und DAS, lieber Dr. L..., ist nicht normal! Und dann sollte man als Arzt auch fähig sein, seine Molligen-Phobie (und das kam ja bei mir von der Schilddrüse, wie wir jetzt ja auch alle wissen, ist also nix Neues mehr) beiseite zu legen und kompetente Ratschläge zum Essverhalten abzugeben. Arschloch!

So viel dann zu dem Thema. Diesen Arzt empfehle ich niemandem, auch wenn er von seinem Fach selber ja Ahnung zu haben scheint. Dennoch gehört für mich zu einem kompetenten Arzt auch immer der Umgangston mit dem Patienten dazu. Ein Arzt, der einem vermittelt, das man ein Idiot, ein Blödmann, ein Fettsack oder gar Fressack, häßlich und dumm ist, und das man sowieso rundum keine Daseinsberechtigung hat in seinen Augen, nein, so einen Arzt braucht man nicht als Patient. Da kann der Herr sich noch so gut mit seinem Fachbereich auskennen, so jemandem gehört der Umgang mit Kranken untersagt.

die Psychosomatik


Leider eine schmerzliche Erfahrung mittlerweile... aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da werde ich mit den Fingern auf all die Ärzte zeigen, die mir nicht geholfen haben, werde sie anlachen, auslachen und ihnen sagen:

"Ich habe dir gesagt, das ich krank bin! Aber du wolltest mir nicht helfen. Du hast die Verantwortung an jemand anderen abgetreten, mich weggeschickt, mich nicht ernst genommen. Und dann habe ich jemanden gefunden, der mir zugehört hat, der mir geglaubt hat - und der mir sagte, das ich krank bin. Er fand die Ursache und half mir. Und das war nicht dein Verdienst, sondern meiner - denn du hast mich als Weichei hingestellt, aber ich habe dennoch an mich geglaubt, und daran, das ich mir das alles nicht einbilde. Und ich hatte recht - und du bist hier die dumme Nuss!"

Freitag, 26. September 2014

Nuklearmediziner I - Dr. "die Werte"

14.07.13, Montag

Internist Nr. II hatte mir, auf meine Frage nach den Nebenschilddrüsen und einer diesbezüglichen Kontrolle beim Nuklearmediziner, geantwortet, das er nach einem Jahr (nach der OP, also Anfang September) selber per Ultraschall (US) nochmal nachsehen möchte. Bei Unklarheiten dann könne ich immer noch - per Überweisung von ihm - zur Nuklearmedizin gehen, um eine genauere Kontrolle durchführen zu lassen.
Ihr könnt euch denken, das ich mir sowas nicht bieten lasse. Also habe ich einfach bei einer Nuklearmedizin angerufen und nach einem Termin gefragt. :P Allerdings wäre dieser erst im Dezember, teilte man mir mit, dafür kenne sich die Ärztin allerdings auch top mit der SD aus. Na gut, ich willigte ein, und der junge Mann, der mir den Termin vermittelte, gab mir den Tipp, mich z. B. an die Frauenärztin zu wenden wegen einer Überweisung, sollte der Hausarzt sich querstellen. Woher er das wußte, weiß ich nicht, vermutlich kommt sowas öfter vor, als ich angenommen hatte. Und so machte ich es auch: ich ging zur Gyn, ließ mir eine Überweisung bezüglich SD-Kontrolle geben, und wandte mich wegen eines früheren Termins an eine

Donnerstag, 25. September 2014

Internis V - PNP

Mal was Aktuelles:

25.09.14, Mittwoch


Seit Dezember, also seit meinem letzten KH-Aufenthalt auf der Neurologischen, ist meine Haut taub. Jedenfalls an den Knöcheln/Füßen. Die meiste Zeit auch an den Schienbeinen, manchmal an den Knien... und ganz zu Beginn überall am Körper. Damals hieß es seitens des Internisten Nr. 2, das das von einem Nährstoffmangel käme, bedingt dadurch, das ich 10 Wochen nicht essen konnte. Gut, ich dachte, macht ja Sinn. "Mit der Zeit wird sich das legen" sagte der Arzt damals.
Okay. Hat es ja auch größtenteils. Leider hat sich die Taubheit der Haut allerdings an den Füßen nicht gelegt, sondern dahingehend manifestiert, das ich so gut wie gar nichts mehr empfinden kann - außer Druck, jedenfalls am Knöchel.

So, gestern dann zu Internist Nr. 5. Der Kollege übrigens von Nr. 2. Am Tresen vorne wollte mich die Sprechstundentante schon gar nicht zu ihm lassen - kann ich nicht nachvollziehen, ist doch in einer Gemeinschaftspraxis mir überlassen, zu welchem Arzt ich gehen möchte. Habe ich noch nie erlebt, das man, wenn man ein Mal einen dieser Ärzte konsuliert (oder auch 100 Mal), dann nicht mehr wechseln darf! Pfft, ich glaube es geht los! Ich habe der Tante verdeutlicht, das Arzt Nr. 5 in dieser Hinsicht für mich besser geeignet ist als Nr. 2, und das ich eben jetzt zu dem will, nicht mehr zu dem anderen. Was ein Krampf! Kotz, würg.

Im Sprechzimmer (nach einer Dreiviertelstunde Warterei, und das war noch wenig in dieser Praxis, meistens habe ich um die 2-3 Stunden dort verharrt) schilderte ich direkt, das ich ein Kribbeln linksseitig habe, da mir oft die linke Seite "einschläft", und das meine Füße taub sind. Der Arzt sagte direkt, das es sich dabei um Polyneuropathie handelt. Er bat mich, mich auf die Liege zu legen und führte den sogenannten Stimmgabeltest durch. Dabei konnte ich zwar am Außenknöchel die Vibration fühlen, allerdings mehr hinsichtlich des Druckgefühls auf dem Knochen selber, als der Vibration auf der Haut, während ich die Emfpfindung am Knöchel des Handgelenks ganz normal wahrnehmen konnte. Unter der Fußsohle dann spürte ich gar nichts mehr. Als der Arzt mich mit den Fingerkuppen berührte, kitzelte es in der Versengegend mehr, wohingegen zur Mitte der Fußsohle hin kaum noch Gefühl war.
Nun gilt es herauszufinden, warum sich eine PNP bei mir entwickelt hat. Meine Vermutung? Vitaminmangel und eine hormonelle Störung. Denn sehr wohl können Stoffwechselerkrankungen zu PNP führen. Wieder also ein Gebiet, auf dem es für mich heißt: lernen, lernen, informieren und noch mehr lernen.
Blutabnahme erfolgte dann umgehend, und ich bin gespannt, was diesmal für Werte genommen wurden. Hoffentlich was Gescheites, sonst schrei ich! Denn von den 08/15-Blutabnahmen hatte ich mehr als genug im vergangenen Jahr. Der kleine blaue Fleck um die Einstichstelle am Arm klingt kaum noch ab, so oft werde ich zur Ader gebeten. Auch Darmbakterien werden untersucht - na hoffentlich ist da nix. Auf eine erneute Magenspiegelung kann ich gut und gerne verzichten - bzw. auf die damit verbundene Vollnarkose.

Nun heißt es abwarten bis nächste Woche. Wenigstens ein Arzt, der das nun mal endlich auch erkannt hat, nachdem ich ja selbst beim Neurologen nichts erreichen konnte. Seufz. Ärzte eben, dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Mittwoch, 24. September 2014

Notaufnahme II - Dr. "Piep piep"

Samstag, 28.09.13 & Sonntag, 29.09.13

Ich fühle mich schon kurz nach der Einnahme der Tablette (LT 150 µg) wieder so flatterig und tatterig, hibbelig innerlich. Bin grade zwanzig Minuten auf am Morgen, da geht's schon wieder los: Krämpfe in den Beinen, die linke Körperhälfte kribbelt und bizzelt, rechtes Bein krampft alle paar Sekunden. Mein Kopf scheint sich wieder zusammenzuziehen, wieder das Gefühl, einen zu engen Metallhelm auf dem Kopf zu haben. Stellenweise lalle ich nur noch während solcher "Anfälle". Mir ist schummrig, schwindelig und alles dreht sich in mir, nicht vor den Augen, sondern dahinter. Ein seltsames und beängstigendes Gefühl. Diesmal ist es so heftig, das mein Mann einen Drucktest mit meinen Händen macht, ob ich mit beiden Händen gleichmäßig kräftig zugreifen kann.
Mein Mann ruft den Notarzt, der mir nicht helfen kann. Er beäugt mich, nimmt den Blutdruck, weiß sich irgendwie nicht zu helfen. Ich liege auf dem Sofa und werde von Krämpfen geschüttelt.
Knapp eineinhalb Stunden später kommt dann der Krankenwagen. Mir ist so kalt, das ich zitter. Im KW bekomme ich eine Isodecke, und nach einer Weile wird mir ein klein wenig wärmer.

Ich komme in die Notaufnahme, dort werde ich an einen automatischen Pulsmesser angeschlossen. Ein Alptraum diese Manschette! Die drückt mir in regelmäßigen Abständen dermaßen den Arm zusammen, das ich extreme Schmerzen bekomme. Zusätzlich noch zu dem Mist, den ich eh schon durchleiden muß. Kotz würg, das alles!
Der Ärztin in der ZNA erzähle ich dann - wieder - alles haarklein. Auch, das ich ohne Medis nach der OP heimgeschickt wurde, das ich zwei Tage zuvor schon einer Notaufnahme war und dort nur ein Chirurg war, der mich dann wieder heim schickte. Blubberbla, jedenfalls werde ich dort aufgenommen. Da kein Bett auf der Inneren frei ist, komme ich erstmal auf eine andere Station (auf die Gyn).

Sonntags dann kommt ein Arzt. Er trägt den Namen einer heimischen Vogelart, und er fragt mich in hektischem Tonfall, was denn los wäre. Nachdem ich ihm die Symptome geschildert und ihm erzählt habe, das ich schon eine Weile keine Nahrung mehr aufnehmen kann - außer Wasser, das betone ich ja immer wieder - sieht er mich nur ausdruckslos an. Ein winziges, herablassendes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, als ich sage:
"Mein Körper sagt mir im Moment, das er keine Nahrung haben will. Und ich weiß nicht warum."
"Der Körper," sagt Dr. Piep Piep dann, und das in einem dermaßen großspurigen Ton, das ich am liebsten geschrien und ihn durchgerüttelt hätte, "ist kein universelles Wesen, das mit Ihnen sprechen kann. Der Körper sagt gar nichts!"
Ich hätte ihm in seine rotzfrech grinsenden Visage am liebsten meine Fäuste vorgestellt, aber ich war zu kraftlos und matt, um noch irgendwas zu sagen.

Dieser Arzt, den ich dann noch an einem anderen Tag - nämlich am Entlassungstag 5 Tage später - nochmal zu Gesicht bekam, ist von der Sorte, wie man sie nicht haben möchte, wenn man wirklich Hilfe benötigt. Er erzählte mir, nachdem er sich mit einem raschen Blick auf meine Krankenakte über die letzten Tage meines KH-Aufenthaltes informiert hatte (wer's glaubt), das das alles nur an den Hormone läge und das es, sobald der TSH in den Normbereich fallen würde, ganz normal gehen würde. Bis dahin solle ich dann von den 150 µg wieder runter auf 125 µg, da mein TSH derzeitig bei 10 liege.

Heißt also, das innerhalb von einer Woche (!) der TSH von 34 auf 10 gefallen war. Naja, gefallen kann man das schon nicht mehr nennen, mit einer so hohen Einstiegsdosis wurde der Wert regelrecht runtergeknüppelt. Das das niemand wußte, keiner von den Weißkitteln, das man niemals gleich mit solch einer hohen Dosis einsteigen darf, sondern das LT einschleichen muß! Quacksalber, alle miteinander. Da brauchte es niemanden wundern, das es mir dermaßen dreckig ging. Jetzt weiß ich, damals habe ich diesen Dummschwätzern vertraut.

Dienstag, 23. September 2014

Notaufnahme I - der Chirurg

Donnerstag, 26.09.13


Linke Gesichtshälfte schmerzt stark, bizzelt, kribbelt, wird heiß. Bin flatterig und tatterig, wackelig. Die linke Hand kribbelt, das zieht sich den ganzen Arm bis zur Schulter hoch. Der Nacken und Hinterkopf verkrampfen. Ein Gefühl am Kopf, als hätte ich einen zu engen Metallhelm auf. Ich kann so schwer atmen, als presse mir jemand die Luftröhre zusammen, als wäre mein Oberkörper, die Brust, in einem zu engen Stahlmantel eingezwängt. Ungefähr alle 10 Minuten bekomme ich einen solchen Schub. Knapp eineinhalb Stunden lang geht das Drama. Panikattacke setzt noch zusätzlich ein, es will einfach nicht aufhören, dieser Schub. Unter extremen Schwindel laufe ich zum Bus - es scheint, als käme der Boden auf mich zu, so sehr wackelt mein Körper nach vorn und wieder zurück. Ich fahre - natürlich in Begleitung meines Mannes! - ins Krankenhaus. Und zwar in das KH, in dem ich operiert wurde (in der irrigen Annahme, da gäbe es Experten).

Nach kurzer Zeit komme ich schon dran. Seltsam ruhige Notaufnahme hier, erinnert mich eher an eine Hotellobby. Blutdruck- und Puls werden gemessen. Alles normal. Blutabnahme. Die Schwester babbelt mir die Ohren voll, und ich sage ihr, das es mir sehr, sehr schlecht geht und sie nicht so schnell schwätzen soll. Sie rafft es nicht, die dumme Nuss, und textet mich zu, als wäre ich ein Idiot. Ich sage nichts und denke nur "blöde Ziege". Die Alte will mir eine Infusion verpassen, aber ich reiße die Augen ganz weit auf und schüttele - so gut es geht - den Kopf. Mein Mann sagt: "Bitte keine Infusion."
"Ja, aber Flüssigkeit kann nicht schaden."
"Sie hat heute schon sechs Liter Wasser getrunken."
"Sechs Liter? Das geht doch gar nicht. Na gut, dann eben nicht."
Dann liege ich ewig rum, bis endlich wieder ein Pfleger kommt. Er sagt, es würde ungefähr eine Stunde dauern, bis der Arzt käme, er hätte noch einen Notfall und wäre heute alleine in der Notaufnahme. Hä, waaaaas?

Zweieinhalb Stunden später, in denen ich auf der harten Liege liege und nicht mehr weiß, ob ich Männlein oder Weiblein bin, kommt endlich der Arzt. Er bittet uns ins Arztzimmer und fragt, was denn los wäre. Ich schildere ihm die Symptome und das ich seit x Tagen keine Nahrung zu mir nehmen kann, weil mir dann immer der Kreislauf wegsackt. Ich erzähle von vorne bis hinten alles, was in letzter Zeit war, und der "Arzt" sagt dann:
"Einen Moment bitte, ich rufe mal den Chirurgen an, der Sie operiert hat."
Knapp zwanzig Minuten später dann kommt er zurück und läßt DEN Spruch überhaupt los:
"Vom operativen Standtpunkt aus ist alles in Ordnung. Was den Kreislauf und das angeht, da kann ich Ihnen nicht helfen, ich bin nur Chirurg. Gehen Sie damit zum Internisten."

Was für ein geiler Spruch, der ist bis heute mein Favorit unter den Quacksalber-Sprüchen! Na, wenn das mal nicht ein Halbgott in Weiß ist, der einem wirklich helfen kann... bei dem möchte man doch lieber nicht tot über'm Gartenzaun hängen, oder?

Internist (neuer Hausarzt) II

Freitag, 20.09.13


Es schüttelte mich. Der Kopf war so eng, alles tat weh, spannte irgendwie. Ich hatte Krämpfe in den Armen/Händen und den Beinen. Mir war so eisekalt, das ich dachte, ich befände mich in einer Frosthöhle. Immer wieder sackte mir der Kreislauf kurz weg - wie soll ich es anders beschreiben? Mir krisselte es weiß vor Augen; kurzzeitiger Blutdruckabfall, dann wieder Herzrasen. Die Schläfe links stach vor Schmerz. Meine Brust schmerzte furchtbar. Ich konnte ohne mich festzuhalten und überall in der Wohnung abzustützen nicht mehr laufen, meine Beine wie Wackelpudding, der Körper vibrierte und zitterte endlos. Der Schwankschwindel war so stark mittlerweile, das ich nicht mehr still sitzen konnte. Der Körper ging die ganze Zeit vor und zurück, davon wurde mir so übel und ich hatte immerzu das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Nahrung konnte ich nicht zu mir nehmen. Ich versuchte, Gemüsebrühe zu trinken. Mein Mann

Sonntag, 21. September 2014

Internist (alter Hausarzt) I

Kreislaufzusammenbruch. Eineinhalb Wochen nach der komplett-OP. In dieser Zeit ging es mir super, richtig gut. Klar, die ersten Tage nach der OP war ich geschlaucht. Hatte mich richtig umgehauen. Die haben mich nicht mal gewogen vor der Narkose, haben mir wohl auf gut Glück mal die Dosis für 'nen Elefanten verpaßt. Wie dem auch sei, ich fühlte mich wie immer. Von Hormonen hatte keiner was gesagt. Wortwörtlich meinte der Chirurg zu mir - am Tage der Entlassung, während er mir den Umschlag mit dem Bericht der OP für meinen Hausarzt in die Hand drückte -:
"So in drei bis vier Wochen gehen Sie mal zu Ihrem Hausarzt und lassen sich dann ein Medikament geben. Bis dahin können Sie alles machen, alles essen und trinken, und so leben wie vorher auch."
Dabei lächelte er, wie ein Großvater kam er mir vor, aber gütig und liebevoll, sorgsam.

Wo war ich? Richtig! Kreislaufzusammenbruch. Beim Essen. Es gab Pizza, mit viel Brokkoli und schwarzen Oliven. Lieblingspizza - bis dahin jedenfalls. Ich lag ungefähr eine halbe Stunde auf dem Bett, ehe ich wagte, wieder aufzustehen. An diesem Abend, ich weiß es noch genau, fiel der Strom aus, und komischerweise war der erste Gedanke, den ich hatte:
"Mist, ich könnte nicht mal einen Notarzt rufen, wenn jetzt was wäre!"
So schlimm war es noch nie mit dem Kreislauf gewesen. Sollte man auch meinen, wenn man gleich so einen Gedanken im Kopf hat.

Abends war mir dann noch mulmig, aber es ging einigermaßen. Essen konnte ich allerdings nichts mehr, denn kaum das ich versuchte (ich hatte ja Hunger, immerhin waren nicht mehr als

Samstag, 20. September 2014

Gastroentologe I

01.11.2013 // Magen-Darm-Spiegelung

20 kg innerhalb von 6 Wochen verloren. War nicht fähig, Nahrung zu mir zu nehmen. Manchmal konnte ich ein halbes Brot binnen fünf Stunden essen. Verbunden war dies mit enormen Magenkrämpfen, Kopfschmerzen, Stechen in der Schläfengegend, starkem Schwankschwindel (der es mir nicht möglich machte, still zu sitzen, geschweige denn etwas zu essen), Blutdruckabfall, weißen Punkten vor den Augen. (Zu diesem Zeitpunkt war meine schlechte körperliche Verfassung noch nicht mal so weit voran geschritten wie kurze Zeit später dann!)

Nach der Magen-Darm-Untersuchung zur Besprechung ins Arztzimmer. Ich war noch neben der Kappe aufgrund der Vollnarkose, vor der ich grauenvolle Angst gehabt hatte. Durch die Unfähigkeit andere Nahrung als Wasser zu mir zu nehmen, war ich stark geschwächt, konnte zu diesem Zeitpunkt auch nicht ohne Hilfe laufen.

Der Arzt sagte:"Alles soweit in Ordnung. Sie haben die sogenannte Reflux-Krankheit."
"Sodbrennen, aha," sagte ich. "Das hatte ich aber schon immer. Wieso kann ich nicht essen?"
"Das weiß ich nicht. Damit hat das jedenfalls nichts zu tun."
Mein Freund (der mich ja immer begleiten mußte) sagte: "Sie hat in den letzten sechs Wochen über 20 kg abgenommen!"
Der Arzt beäugte mich abwertend von oben bis unten.
"Das hat damit nichts zu tun. Sie haben doch noch genug Fettreserven. Von mir aus könnten Sie ruhig noch mehr abnehmen."
Ich war noch dermaßen betuddelt von der Narkose, das ich kaum gerade auf dem Stuhl sitzen konnte. Ich wackelte von vorn nach hinten, wie ich es die letzten Wochen aufgrund des extremen Schwankschwindels immer machte.
"Vermutlich ist das psychosomatisch. Oder sowas," sagte der Arzt und grinste herablassend.

Das war dann mein "Besuch" bei diesem Facharzt. Der Spruch hat mich nicht losgelassen. An Arroganz kaum zu überbieten, und wer mich fragt, ob dies ein guter Arzt ist, dem kann ich nur abraten, sich dort untersuchen zu lassen. Denn außer überheblichen Sprüchen liefert der Arzt keinerlei Informationen. Aus der Nase ziehen müßte man dem alles, und das spricht nicht für Kompetenz!